Wichtig für die Blutgerinnung, die Regulation des Knochengewebes und der Zähne und für die Vermeidung von Ablagerungen

Diese Aufgaben erfüllt Vitamin K im Körper

Vitamin K gibt es in verschiedenen Verbindungen für den Menschen jedoch sind die beiden natürlichen Formen K1 (Phyllochinon) und K2 (Menachinon) wichtig. Der Unterschied liegt darin, dass Vitamin K1 von Pflanzen produziert wird und Vitamin K2 von Bakterien in der Dünndarmflora. Auch in der Wirkungsweise gibt es Unterschiede zwischen den beiden Formen an Vitamin K.

In gewissen Mengen kann Vitamin K2 auch von der körpereigenen Darmflora gebildet werden.

Zu der Hauptaufgabe von Vitamin K zählt die Wundheilung. Vitamin K synthetisiert Gerinnungsfaktoren (Blutplättchen), so dass das Blut bei Verletzungen gerinnt und die Blutung gestoppt wird. Vitamin K aktiviert den Blutgerinnungsfaktor in der Leber und ist somit für eine funktionierende Blutgerinnung wichtig.

Eine weitere wichtige Rolle spielt Vitamin K beim Stoffwechsel von Knochen, Zähnen und Bindegewebe. Vitamin K sorgt dafür, dass Calcium in die Knochen und Zähne eingebaut wird und nicht an den Blutgefäßwänden abgelagert wird. Somit hat Vitamin K einen positiven Effekt auf ein gesundes Herz-Kreislaufsystem. Neben dem Knochenaufbau und Knochenumbau ist Vitamin K direkt an der Knochengesundheit beteiligt.

Arterienverkalkung und Osteoporose scheinen auf den ersten Blick wenig gemeinsam zu haben. Sie entwickeln sich zwar schleichend über Jahrzehnte und haben dennoch eine Gemeinsamkeit. Es ist seit längerem bekannt, dass Patienten mit einem Mangel an Calcium in den Knochen einen Überschuss an Calcium in den Arterien haben und umgekehrt. Der Mangel an Calcium in den Knochen führt zur Osteoporose während Calciumablagerungen in den Arterienwänden zu Herzkreislaufproblemen und Nierenerkrankungen führen. Vitamin K ist der entscheidende Faktor zur Vorbeugung dieser beiden Zivilisationskrankheiten. Ohne Vitamin K ist der Calcium-Stoffwechsel gestört.

Menschen, die Vitamin K2-reiche Nahrung (mehr als 32 mcg) zu sich nehmen, weisen deutlich weniger Kalkablagerungen in den Arterien auf. Auch das Risiko von Knochenbrüchen ist enorm gesenkt und der Abbau der Knochendichte kann gebremst werden.

Vitamin K kann Nervenzellen vor oxidativem Stress schützen und Ablagerungen im Gehirn verhindern.

Außerdem schützt Vitamin K vor Erkrankungen an Krebs.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Vitamin K1 für die Blutgerinnung bedeutend ist und Vitamin K2 für ein starkes Knochensystem verantwortlich ist.

Ohne Vitamin D kann Vitamin K seine wichtigen Aufgaben im menschlichen Organismus nicht optimal erfüllen. Die beiden fettlöslichen Vitamine Vitamin K und Vitamin D sind aufeinander angewiesen und verstärken sich in ihrer Wirkung.

Das sind die  Vitamin K Mangelsymptome auf einen Blick

Bei einer abwechslungsreichen Mischkost ist ein Vitamin K-Mangel eher selten. Eine unausgewogene industriell vorgefertigte Ernährung dagegen kann zu einem Vitamin K Mangel führen. Da Vitamin K sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Nahrungsmitteln enthalten ist und Vitamin K zudem selbst im Darm produziert werden kann, ist die ausreichende Deckung mit Vitamin K gewährleistet.

Ein Vitamin K-Mangel kann meist durch krankheitsbedingte Störungen in der Verwertung entstehen, so dass ein erhöhter Bedarf an Vitamin K entstehen kann. Chronische Magen-Darm- und Leber-Erkrankungen sind Risikofaktoren für einen Mangel an Vitamin K. Auch können einige Medikamente den Bedarf an Vitamin K erhöhen. Zudem kann die körpereigene Bildung von Vitamin K durch Antibiotika verschlechtert werden.

Ein Vitamin K-Mangel steht im Zusammenhang mit der Erkrankung an Alzheimer durch Ablagerungen im Gehirn.

Auch zählt die Knochenkrankheit Osteoporose zu einem weit verbreiteten Krankheitsbild. In Japan beispielsweise sind deutlich weniger Frauen an Osteoporose erkrankt und leiden viel seltener an Hüftfrakturen, was wahrscheinlich auf den Verzehr des japanischen Lebensmittels Natto zurückzuführen ist, welches den höchsten natürlichen Anteil an Vitamin K2 beinhaltet.

Zu den Erkrankungen eines Vitamin K-Mangels zählen:

  • Alzheimer
  • Verhärtung von Arterienwänden durch den Einbau von Calcium an den Blutgefäßwänden
  • Arteriosklerose
  • Knochensporn (Fersensporn) bedingt durch Ablagerungen
  • Osteoporose durch mangelnden Einbau von Calcium in Knochen
  • Risiko von Hüftfrakturen
  • verlängerte Gerinnungszeit des Blutes und dadurch verstärkte Neigung zu Blutungen, innere Verblutungen drohen
  • Risiko einer Krebserkrankung
  • Erhöhte Blutungsneigung bei Säuglingen
  • Schiefer Kiefer und schiefe Zähne bei Kindern
  • Lockere Zähne
  • Knochenschwund, brüchige Knochen bei Kindern

In diesen Lebensmitteln steckt besonders viel Vitamin K steckt

Vitamin K kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden und muss mit Nahrungsmitteln zugeführt werden.

Vitamin K1 ist reichlich in grünem Blatt- und Kohlgemüse und in Obst vorhanden und generell mehr in pflanzlichen Lebensmitteln vertreten. Der Anteil an Vitamin K in pflanzlichen Lebensmitteln unterliegt saisonalen Schwankungen, so dass der Gehalt eines Lebensmittels abhängig von der Jahreszeit um das 100-fache mehr Vitamin K enthält.

Vitamin K2 befindet sich in geringen Mengen in tierischen Produkten und fermentierten Lebensmitteln.

Vitamin K2 wird aus tierischer Nahrung besser aufgenommen als Vitamin K1 aus pflanzlichen Lebensmitteln.

Im Gegensatz zu Vitamin K1 kann Vitamin K2 nicht für längere Zeit im Körper gespeichert werden, so dass es am besten täglich mit der Ernährung aufgenommen werden muss. Bereits nach einer Woche kann ein Mangel entstehen, der oft jahrelang unentdeckt bleibt und sich zu Folgeerkrankungen bezüglich der Knochengesundheit und der Gesundheit der Blutgefässe bemerkbar macht.

Vitamin K ist recht hitzestabil und auch gegenüber Sauerstoff unempfindlich, so dass Verluste beim Kochen kaum entstehen. Tageslicht jedoch ist in der Lage Vitamin K zu zerstören, weshalb Vitamin-K-reiche Lebensmittel dunkel gelagert werden sollten.

Vitamin K befindet sich in folgenden Lebensmitteln:

  • Natto (fermentierte, vergorene Sojabohnen)
  • Petersilie, Schnittlauch, Brunnenkresse
  • Rosenkohl, Rotkohl, Grünkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Fenchel
  • Spinat, Kopfsalat, grüne Salate, Champignons, Tomaten, Erbsen, grüne Bohnen, Spargel
  • Erdbeeren, Avocado
  • Afa-Algen, Spirulina, Grünkohlsprossen
  • Milchsauer fermentierte Speisen und Getränke (Sauerkraut, Kefir)
  • Milch, Butter, Speisequark, Käse
  • Weizenkeime,
  • Leber, Huhn, Eier

Der Tagesbedarf an Vitamin K und wann ein und Mehrbedarf notwendig ist

Für den genauen Tagesbedarf an Vitamin K liegen bis jetzt Schätzungen vor. Die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.) empfiehlt täglich 60 bis 80 mcg Vitamin K für Erwachsene unabhängig vom Geschlecht. Dieser Wert könnte für eine optimal funktionierende Blutgerinnung ausreichend sein, aber langfristig für den Erhalt gesunder Knochen zu niedrig sein.

Mit der Ernährung werden vermutlich zwischen 300 bis 500 mcg an Vitamin K aufgenommen, wovon etwa die Hälfte verwertet wird.

Da Muttermilch sehr wenig Vitamin K enthält und die Eigensynthese aus der Bakterienflora im Dünndarm des Säuglings noch nicht ausreicht, werden vorbeugend nach der Geburt Vitamin K-Tropfen oral verabreicht.

Zu der Gruppe von Menschen, die einen Mehrbedarf an Vtamin K benötigen, gehören Säuglinge und Kleinkinder, Menschen mit Darmererkrankungen wie Zöliakie und Morbus Crohn und chronischen Lebererkrankungen.

Blutgerinnungshemmer der Cumarin-Gruppe hemmen die Wirkung von Vitamin K, so dass sich beschleunigt Arteriosklerose entwickeln kann.

Im Rahmen einer begleitenden Therapie kann Vitamin K2 als Nahrungsergänzung in Kombination mit Vitamin D bei einer bestehenden Osteoporose sinnvoll sein. Die Kombination von Vitamin D, Calcium und Vitamin K unterstützen den Knochenaufbau.

Wohingegen Vitamin D und Calcium zwar das Knochenbruchrisiko reduzieren, aber gleichzeitig eine Arterienverkalkung, Thrombosen, Herzinfarkt und Schlaganfall begünstigen. In einer Vergleichsstudie zeigte sich, dass Vitamin D und bestimmte Mineralstoffe allein den Knochenabbau nicht verhindern können. Durch die zusätzliche Gabe von Vitamin K2 in Verbindung mit Vitamin D und dem Mineralstoffkomplex (Calcium, Magnesium und Zink) nahm der Knochenverlust im Oberschenkelknochen ab.

Auch bei einem bestehenden Vitamin K-Mangel, der sich durch eine erhöhte Blutungsneigung äußert, ist die Gabe von Vitamin K therapeutisch notwendig.

Hohe Dosierungen von Vitamin K1 und K2 sind gut verträglich und keine schädlichen Nebenwirkungen bekannt.

Literatur und Quellen

Webseiten / Bücher

Miriam Polunin – Die 50 besten Lebensmittel für Ihre Gesundheit
Robert O. Young, Shelley Redford Young – Die pH-Formel für das Säure-Basen-Gleichgewicht
https://www.osd-ev.org/osteoporose-therapie/osteoporose-ernaehrung/vitamin-k-k2/?gclid=EAIaIQobChMI_NOZzsCJ6gIVXouyCh1itgfCEAAYAyAAEgLIbPD_BwE
http://dgk.de/gesundheit/mikronaehrstoffe/lexikon/vitamine/vitamin-k-phyllochinon/praevention.htmlhttps://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5403
https://www.netdoktor.at/laborwerte/vitamin-k-8522