Die Ursachen und Formen des Haarausfalls

Ein paar haarige Fakten

Eine volle Haarpracht wird oft mit Jugend, Attraktivität und voller Lebensenergie in Verbindung gebracht. Für die unbewusste Denkweise, dass dichtes und volles Haar mit der körperlichen Kraft und Stärke eines Menschen zusammenhängt, hat wahrscheinlich seinen Ursprung in der Bibelgeschichte über Samson, der durch Gott gesegnet war und dank seiner langen Haare über eine übermenschliche Stärke verfügte.

Langes, volles und glänzendes Haar bei einer Frau steigert nicht nur ihre Attraktivität bei Männern, sondern wird auch mit Fruchtbarkeit verbunden.

Blonde Menschen haben bis zu 150.0000 Haare, Dunkelhaarige etwa 100.000 und Rothaarige etwa  80.000 Haare auf dem Kopf. Blonde Haare sind dünner als dunkeles Haar. Das durchschnittliche Haarwachstum pro Tag liegt bei ca. 0,3 bis 0,5mm und einer Wachstumslänge von 12 bis 15 cm im Jahr.

Männer haben dichteres Haar als Frauen und das Haar von Männern wächst schneller.

Der Haarwachstumszyklus verläuft im Sommer schneller als im Winter und ist tagsüber schneller als nachts. Neben Geschlecht, dem Alter, der Lebensumstände spielt auch die ethnische Zugehörigkeit eine Rolle. Das Haar von Menschen aus Asien wächst z.B. schneller als das von Menschen in Afrika. Das afikanische Haar ist mit einer Dicke von 0,04 bis 0,05mm am feinsten. Asiatisches Haar mit 0,06 bis 0,08 am dicksten und das mitteleuropäische Haar bewegt sich mit einer Haardicke von 0,06mm im Mittelfeld.

Haare sind aus den beiden Teilen aufgebaut: Haarschaft und Haarwurzel. Die Haarwurzel sitzt in der Lederhaut und ist von einer Hülle, dem Haarfollikel umgeben. Glatte oder lockige Haare hängen von der Form der Haarfollikel zusammen. Aus einem runden Follikel wächst glattes Haar während aus einem ovalen Follikel gelocktes Haar wächst.

Der Bestandteil von Haaren, Finger- und Fußnägeln ist Horn, also abgestorbene Zellen. Horn ist weder mit Blugefäßen noch mit Nervenzellen verbunden.

Aus der Haarwurzel werden Haarzellen nach oben gedrückt und verbinden sich zu Spindeln. Ein Haar besteht aus mehrern miteinander verbundenen Spindeln. Die Schuppenschicht der Haare liegt in der Regel flach an und reflektiert das Licht, welches beim gesunden Haar das Licht reflektiert und für einen natürlichen Glanz sorgt.

Im Haarschaft befindet sich das Pigment, welches über die angeborene und natürliche Haarfarbe entscheidet. Haare sind eine Ansammlung von Hornfäden, die eine Mischung aus Melanin, Schwefel, Wasser, Fett und Keratin sind. Stumpfe und brüchige Haare sind zu trocken oder enthalten zu wenig Keratin. Keratine sind Faserproteine aus denen Haare fast vollständig bestehen.

Die Lebensdauer von Haaren beträgt bis zu 10 Jahre, in der Regel zwei bis sechs, bevor es ausfällt. Normalerweise können täglich zwischen 50 und 100 Haare ausfallen. Fallen jeden Tag über einen längeren Zeitraum über 100 Haare aus, spricht man von Haarausfall.

Ein Haarverlust mit lichteren Haar hat verschiedene Ursachen und ist in der Regel ein ästhetisches Problem, kann aber auch auf bestimmte Krankheiten hinweisen.

Der Haarwachstumszyklus und seine 3 Phasen des Lebens

Die Haare durchlaufen im Laufe ihres Wachstums verschiedene Phasen, was als Haarzyklus bezeichnet wird.

Die Wachstumsphase ist die aktive Phase des Haarwachstums, in der sich über 80% der gesamten Haare auf der Kopfhaut befinden. In den sich in der Kopfhaut befindlichen Haarwurzeln werden Haarzellen produziert. Die Haarzellen bestehen aus Proteinen, insbesondere aus dem Proteinkomplex Keratin. Im Haarfollikel, der sich am Ende der Haarwurzel befindet, werden die Haare gebildet und nehmen an Länge und Dicke zu. Diese Phase dauert meistens zwischen vier und zehn Jahren.

In der bis zu zwei Wochen langen Übergangsphase kommt es zum Rückbau des Haarfollikels. Es findet keine Zellteilung mehr statt, die Haarwurzel wird nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und schrumpft. Letztendlich verhornt die Haarwurzel. Bis zu 3% der Haare befinden sich in der Übergangsphase.

Während der Ruhephase findet kein Haar-Stoffwechsel mehr statt. Die fehlende Stoffwechselaktivität bewirkt, dass das Haar letztendlich verkümmert und ausfällt, in dem das nachwachsende Haar das alte Haar aus dem Haarfollikel heraus schiebt. Ungefähr 8 bis 14% der Kopfhaare befinden sich in dieser Phase. Ein Haarausfall von 50 bis 100 Haaren täglich gilt als normal. Die Ruhephase dauert drei bis vier Monate. Ist das Haar ausgefallen, kehren die Haarfollikel wieder zurück zur Wachstumsphase und der Haarzyklus beginnt wieder von Neuem.

Innerhalb von sechs bis zwölf Wochen wächst wieder ein neues Haar nach. Ein neues Haar hat ein langsameres Wachstum von 1 mm im Monat im Vergleich zu den vollständig ausgewachsenen Haaren, die es auf 1 bis 1,5 cm im Monat bringen.

In der Regel durchläuft ein Haarfollikel 10 bis 30 Phasen bis er letztendlich für immer ruht. Die Genetik eines einzelnen Menschen entscheidet darüber wie oft eine Haarwurzel diese Phasen durchläuft und wie lange die einzelnen drei Phasen dauern.

Der Haarzyklus kann auch gestört sein, indem dieser beschleunigt abläuft oder die Wachstumsphase verküzt ist. Die Folge ist Haarausfall.

Eine mikroskopische Haaruntersuchung beim Hautarzt lässt auf das Stadium der Haarwurzeln schliessen. Das sogennate Trichogramm gibt Auskunft, in welcher Phase sich die Haare des Haarzyklus befinden und, ob ein Haarausfall vorliegt. 

Die Ursachen von Haarausfall

Die Ursachen von Haarausfall können vielfältig sein. Ein bestimmtes Muster des Haarausfalls gibt Aufschluss auf die Form des Haarausfalls. Die Beleuchtung der eigenen Lebensumstände kann auch darauf schließen, ob der Haarausfall eine Ursache durch äussere Umstände oder aufgrund einer bestimmten Lebensphase hat.

Die Ursachen für Haarausfall sind diese:

  • Genetisch bedingt
  • Hormonell bedingt
  • Nährstoffmangel
  • Vitaminmangel
  • Eisenmangel
  • Bestimmte Medikamente
  • Schilddrüsenüber- oder unterfunktion
  • Stress
  • Schlafmangel

Stress steigert den Nährstoffverbrauch, so dass die Nährstoffversorgung an den Haaren gespart wird. Schlafmangel führt zu mehr Stress und zu einem höherem Verlangen nach Kohlenhydraten und Zucker. Isolierte Kohlenhydrate erhöhen die Aktivität der Talgdrüsen und es werden mehr Fette produziert, in denen sich Mikroorganismen vermehren können. Diese führen zu Entzündungen auch auf den Haarfollikeln in der Kopfhaut und zur Bildung von winzigen Pickelchen sowie der Reibeisenhaut. Zucker und isolierte Kohlenhydrate führen zu starken Schwankungen des Insulinspiegels. Insulin reduziert jedoch das Wachstum von neuen Haarzellen in den Haarfollikeln. Nachweislich führt (emotionaler) Stress zu verkürzten Wachstumsphasen und Entzündungen an den Haarwurzeln. Insbesondere der diffuse Haarausfall ist sehr stressanfällig. Stress, insbesondere bei fast jeder zweiten Frau, ist die Ursache für Haarausfall.

Haare sind verschiedenen Strapazen ausgesetzt. Chemikalien und Bleichmittel durch Haarfärben, Umwelteinflüsse wie Sonne, Hitze und Kälte und eine unausgewogene Ernährung hinterlassen Spuren. Das Haar ist trocken, splissig, spröde und sieht ungepflegt aus. Eine Unterversorgung mit Nährstoffen lässt sich oft an der Haarstruktur und der Haardichte feststellen. Eine mangelnde Aufnahme von Nährstoffen ist oft die Folge von Darmoperationen und chronischen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa). Auch Alkoholsucht, strenge Diäten und Magersucht führen zu dünnerem Haar, die im längeren Verlauf des Mangelzustands ausfallen.

Bei der der erblich-bedingten Variante liegt die Ursache in einer Überempfindlichkeit der Haarwurzeln gegenüber des körpereigenen Botenstoffs Dihydrotestosteron (kurz DHT).

Besonders Frauen sind im Laufe ihres Lebens Hormonschwankungen ausgesetzt. Schwangerschaft, die Phase nach der Geburt, Stillzeit, die Einnahme und das Absetzen der Pille und die Wechseljahre sind nur einige Besipiele. Insbesondere bei Frauen haben Hormone einen entscheidenen Einfluß auf die Haarstruktur und sind meistens die Ursache für Haarausfall.

Eine Störung der Schilddrüse führt zu Hormonveränderungen, so dass jede zweite Frau, die eine Schilddrüsenüber- oder eine -unterfunktion hat, von Haarausfall betroffen ist.

Haarfollikel zählen zu den Körperzellen, die sich am aktivsten Teilen. Krebsmedikamente greifen alle sich schnell teilenden Zellen an, so dass es als Begleiterscheinungen einer Chemotherapie zum Haarausfall kommt. Haarfollikel sind auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen angewiesen. Fehlen ausreichend Nährstoffe und Vitamine für den Haarzyklus, sterben sie ab und Haare fallen aus. Ein Eisenmangel kann eine Ursache dafür sein.

Die verschiedenen Formen von Haarausfall

Die typischen Formen von Haarausfall:

  • Geheimratsecken
  • Kreisrunder Haarausfall
  • Diffuser Haarausfall
  • Erblich-bedingter Haarausfall oder hormonell erblich bedingter Haarausfall
  • Haarausfall aufgrund von Mangelernährung

Geheimratsecken

Bereits in jüngeren Jahren wird der Haaransatz im oberen Schläfenbereich bei Männern immer dünner. Geheimratsecken im jungen Erwachsenenalter weisen auf eine erblich bedingte Ursache hin. Meistens sind Geheimratsecken nur ein ästhetisches Problem und stehen selten mit bestimmten Erkrankungen zusammen, die auf Herzerkrankungen und Prostatakrebs hindeuten würden.

Ursache vom kreisrunden Haarausfall

Obwohl die genauen Ursachen für den kreisrunden Haarausfall nicht feststehen, wird vermutet, dass Autoimmunerkrankungen eine Rolle spielen. Personen, die Haare in Form eines kreisrunden Haarausfalls verlieren, sind ebenfalls von Autoimmunerkrankungen wie Schuppenflechte betroffen. Vermutlich attackiert das Immunsystem fälschlicherweise die Haarwurzeln.

Eine genetische Veranlagung, aber auch zeitweise psychische Belastungen können zum kreisrunden Haarausfall führen.

Der kreisrunde Haarausfall wird sichtbar in rundlichen und völlig kahlen Stellen auf der Kopfhaut. Die runden kahlen Stellen können auch am Bart und in der Achsel- und Schambehaarung auftreten. Oft wird der kreisrunde Haarausfall gleichzeitig mit Veränderungen der Fingernägel begleitet in Form von Rillen und Grübchen.

Ursache vom diffusen Haarausfall

Fallen Haare gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt über einen längeren Zeitraum aus, spricht man vom diffusem Haarausfall. Die Ursache liegt nicht in der Genetik, sondern in den äußeren Umständen beider Geschlechter. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Bestimmte Medikamente z.B. gegen erhöhte Blutfettwerte  (Lipidsenker), Gerinnungshemmer, gegen Schilddrüsenüberfunktion (Thyreostatika) oder bei Frauen die Pille. Manchmal stellt sich der Haarausfall ein, wenn die Medikamente abgesetzt werden oder ein alternatives Präparat eingenommen wird. Auslöser für den diffusen Haarausfall können auch Infektionen Scharlach, Tuberkulose, Typhus, eine schwere Grippe oder auch eine Erkrankung der Schilddrüse sein.

Auch eine Mangelernährung und lang anhaltende Diäten oder Fastenkuren sind Auslöser für den diffusen Haarausfall.

Fehlt in der Ernährung Eisen oder Eiweiß, ist der diffuse Haarausfall durch die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel in den Griff zu kriegen.

Rauchen, körperlicher und psychischer Stress sowie Schlafmangel über längere Zeit sind weitere Gründe.

Es kann passieren, dass Frauen wenige Monate nach der Geburt anfangen Haare zu verlieren. Grund dafür ist eine Hormonumstellung, die sich in der Regel nach wenigen Monaten wieder legt.

Eine Blutuntersuchung auf Schilddrüsen- und Eisenwerte sowie auf die Anzahl der Leukozyten gibt Aufschluss auf die Ursache vom diffusem Haarausfall.

Ist die Ursache für den diffusen Haarausfall geklärt (Medikamente, Mangel an Nährstoffen, Hormonumstellung nach der Geburt oder schwere Infektionen), wachsen Haare wieder nach.

Ein bestimmtes Haarausfall-Muster gibt es hier nicht. Bei Männern wird der diffuse Haarausfall durch Geheimratsecken sichtbar während bei Frauen der Scheitel bemerkbar ausdünnt.

Generell kann das Haar über die gesamte Kopfhaut lichter werden, nur vorübergehend oder in bestimmten Lebensphasen wie bei Stress oder radikalen Diäten auftreten.

Ursache vom erblich bedingten Haarausfall

Der erblich bedingte Haarausfall ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen die häufigste Ursache von Haarausfall. Die Haarwurzeln reagieren genetisch bedingt überempfindlich gegenüber männlichen Sexualhormonen, insbesondere einer bestimmten Variante von Testosteron (Botenstoff DHT). Zum einen produziert bei den Betroffenen der Körper durch eine Enzymstörung aus Testosteron mehr DHT. Zum anderen weisen die Betroffenen mit erblich bedingten Haarausfall Haarwurzeln mit einer ungewöhnlich hohen Zahl an empfindlichen DHT-Rezeptoren auf. Die Überempfindlichkeit der Haarwurzeln führt dazu, dass die Haar-Follikel in der Kopfhaut geschädigt werden und schrumpfen. Die Nährstoffzufuhr ist eingeschränkt und die Wachstumsphase der Haare ist verkürzt. Die Folge ist Haarausfall. Aus den Follikeln wachsen nur noch kurze und kaum sichtbare Wollhaare, aber nicht mehr das ursprüngliche Kopfhaar.

Der erblich bedingte Haarausfall zeichnet sich durch ein bestimmtes Schema des Haarverlusts aus. Männer und Frauen haben einen unterschiedlichen Verlauf des erblich bedingten Haarverlusts.

Bei Männern wird die Stirn höher, da die Haargrenze weiter nach hinten verschoben wird. Die Geheimratsecken entstehen und werden tiefer. Zusätzlich lichten sich später die Haare am Hinterkopf, so dass eine kreisförmige Glatz mit einem Haarkranz übrig bleibt.  Über 80% der Männer sind vom erblich bedingten Haarausfall betroffen. Bereits ab dem Erreichen der Volljährigkeit kann der erblich bedingte Haarausfall auftreten. Auch im späteren Verlauf des Lebens kommt ein zweiter Schub in der Lebensmitte und das Haar weicht mehr zurück.

Fast die Hälfte der Frauen mit Haarausfall leiden unter dem erblich bedingten Haarausfall. Auch hier liegt eine Überempfindlichkeit der Haarwurzeln auf DHT vor. Die Wachstumsphase ist verkürzt und die Haare werden dünner bis sie schließlich ausfallen. Der sichtbare Haarverlust läuft bei Frauen anders aus. Am Scheitel werden die Haare dünner und fallen aus. Das natürliche Sexualhormon Östrogen schützt in der Regel vor der schädlichen DHT-Wirkung auf die Haarwurzeln. Hormonelle Veränderungen nach einer Schwangerschaft und den Wechseljahren, führen zu einem Absinken des Östrogenspiegels. Der natürliche DHT-Schutz durch Östrogen sinkt und der Haarverlust ist die Folge.

Die Einnahme von bestimmten Medikamenten oder eine Pause der Pille reduzieren ebenfalls den Östrogenschutz.

Weitere Ursachen von Haarausfall

Der mechanisch bedingte Haarausfall entsteht durch einen zu starken Zug auf die Haarwurzeln. Dieser entsteht beispielsweise durch das Tragen eines straff gebundenen Zopfes. Werden die Haare wieder öfters offen getragen, erholen sich die Haarwurzeln wieder.

Des Weiteren können auch Narbenverletzungen im Kopfbereich durch Pilze und Infektionen eine weitere Ursache von Haarausfall sein. Durch die Vernarbungen sind die Haarfollikel geschädigt, so dass das Haar nicht mehr nachwachsen kann.

Ein kreisrunder Haarausfall heilt öfters wie von selbst. Die kahlen Stellen füllen sich wieder mit neuem Haar. Ein erneuter kreisrunder Haarausfall kann jedoch wieder auftreten.

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Doku/ Videos

https://www.youtube.com/watch?v=AMEynu11qdk
https://www.youtube.com/watch?v=xoyt99Hvdp8
https://www.youtube.com/watch?v=rLIf5MFYNGM
https://www.youtube.com/watch?v=xu_Yj4gcq6Y
https://www.youtube.com/watch?v=8w-LOG0L8FQ&t=85s

Quellen und Literatur

https://www.haarausfall-stopp.com
https://www.foryouehealth.de/gesund-leben-blog/naehrstoffe-besser-fuer-volles-haar-als-shampoo-und-friseur/