Mikronährstoffe auf einen Blick: Sekundäre Pflanzenstoffe

Mehrere Tausende sekundäre Pflazenstoffe kommen in pflanzlichen Lebensmitteln wie in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Kartoffeln, Vollkornprodukten und Nüssen vor.

Sekundäre Pflanzenstoffe werden nicht für das Wachtum der Pflanze oder ihre Entwicklung benötigt, sondern erfüllen andere wichtige Aufgaben.

Eine Pflanze bildet sekundäre Pflanzenstoffe als Farb-, Duft- und Aromastoffe, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen. Duftstoffe ziehen Bienen an und helfen der Pflanze bei der Bestäubung. Farbstoffe färben Blüten oder Früchte bunt und machen sie für Insekten zum Bestäuben verlockend.

Manche sekundäre Pflanzenstoffe wie Bitterstoffe schützen die Pflanze vor Fressfeinden oder andere sekundäre Pflanzenstoffe schützen die Pflanze vor Pilzinfektionen.

Andere sekundäre Pflanzenstoffe haben die Funktion eines “Lichtschutzfaktors” und schützen die Pflanze vor einer schädlichen UV-Strahlung.

An der Regelung des pflanzeneigenen Wasser-Haushalts sind sekundäre Pflanzenstoffe beteiligt, so dass die Verdunstung in den Blättern bei Trockenperioden herabgesetzt wird.

Sekundäre Pflanzenstoffe verfügen über eine antioxidative Wirkung und leisten einen großen Beitrag die Angriffe der freien Radikale auf Körperzellen einzudämmen. Heutige Nahrungsmittel sind durch die industrielle Verarbeitung und durch die chemische Behandlung von Lebensmitteln oft arm an Antioxidantien. Im konventionellen Anbau muss sich die Pflanze gegen Fressfeinde wie Insekten, Pilze und Unkräuter nicht selbst wehren, da diese Arbeit durch den Menschen mit seinen verschiedenen Bekämpfungsmitteln abgenommen wird. Daher liefert BIO-Gemüse mehr sekundäre Pflanzenstoffe, da die Pflanze selbst Kontakt mit Feinden hat und sich selbst durch die Bildung von sekundären Pflanzenstoffen schützen muss.

Gesundheitliche Vorteile von sekundären Pflanzenstoffen 

Sekundäre Pflanzenstoffe ist ein Sammelbegriff für pflanzliche Substanzen unterschiedlicher Struktur. Je nach Funktion und chemischer Struktur werden sekundäre Pflanzenstoffe in verschiedene Gruppen eingeteilt, u.a.:

Flavonoide, Carotinoide, Polyphenole, Terpene, Phytoöstrogene, Tannine , Glucosinolate, Sulfide, Monoterpene, Saponine, Phytosterine, Lektine, Astaxanthin, Lutein und Zeaxanthin.

Chlorophyll gehört zwar keiner der genannten Gruppe an, aber gehört ebenfalls zu den sekundären Pflanzenstoffen.

Flavonoide

Aufgaben im Körper: antiviral, antibakteriell, antifungal, Schutz vor UV-Licht, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, blutdrucksenkend, antioxidativ, gerineres Risiko für bestimmte Krebskrankheiten

  1. Anthocyane (dunkler Farbstoff als OPC bekannt)
    Quelle:: Auberginen, Kirschen, Trauben, Beeren
  2. Isoflavone (Östrogen-Wirkung)
    Quelle: Leinsamen, Kichererbsen, Sojabohnen

Carotinoide (Farbe von Früchten)

Aufgaben im Körper: Schutz vor UV-Strahlung, antioxidativ und krebshemmend, entzündungshemmend, senken das Risiko für Herz-Kreislaufkrankheiten

Vorkommen: Möhren, Tomaten, Kürbis, Holigmelone, Paprika, Grapefruit, Melonen, Aprikosen, Mirabellen, grünes Gemüse (Grünkohl, Spinat)

Polyphenole  (herber Geschmack)
Quelle: Kakao, dunkle Schokolade, Obst, Gemüse, Nüsse, Beeren, Artischocken, Chicoree, Äpfel, Pfefferminze

Terpene

Aufgaben im Körper: Schutz vor Bakterien-, Pilzbefall und Krebs
Quelle: Hanfpflanze Cannabis, Trauben, Mangos, Zitronengras, Lorbeerblätter

Tannine (Gerbstoffe)

Quelle: Rotwein, Grüner Tee, Bier, Schwarztee, viele Obstarten

Saponine
Aufgaben im Körper: entzündungshemmend, antibakteriell, cholesterinsenkend, antiviral, schleimlösend, krebshemmend
Quelle: Sojabohnen, Spinat, Hafer, Spargel, Erbsen, Zwiebeln, Knoblauch, Spargel, Hülsenfrüchte, Lakritz

Astaxanthin
Aufgaben im Körper: Antioxidans
Quelle: Lachs, Algen

Lutein und Zeaxanthin
Quelle: Grünkohl, Spinat

Lycopin
Aufgaben im Körper: Antioxidans, krebshemmend
Quelle: Tomaten, Wassermelone, Papya, rosa Grapefruit

Allicin
Aufgaben im Körper: antibakteriell, durchblutungsfördernd
Quelle: Knoblauch, Lauch, Zwiebeln

Bitterstoffe

Aufgaben im Körper: verdauungsfördernd, entgiftend, präbiotisch (ernähren gute Darmakterien), appetitkontrollierend (hemmen Heisshungerattacken), blutzuckerspiegelsenkend
Quelle: Wildpflanzen: Löwenzahn, Wegwarte, Schafgarbe, Wermut, Enzian, Gänseblümchen, Chicoree, Rucola, Grapefruits, Artischocken
Gewürze: Koriander, Kümmel, Gewürznelken, Ingwer, Zimt, Fenchel

Funktionen von sekundären Pflanzenstoffen im menschlichen Organismus und ihre gesundheitliche Wirkung

Sekundäre Pflanzenstoffe unterstützen den Körper bei zahlreichen Vorgängen und leisten einen großen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Gesundheit.

Im menschlichen Organismus schützen sekundäre Pflanzenstoffe vor Infektionen mit Viren und Bakterien und hemmen ihr Wachstum sowie auch das von Krebszellen. Dank ihrer antioxidativen Eigenschaften können sie freie Radikale abfangen und schützen auch vor UV-Strahlung, Rauchen und Elektrosmog.

Die Verdauung wird durch sekundäre Pflanzenstoffe angeregt, in dem die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse angeregt werden Verdauungssäfte und Verdauungsenzyme herzustellen. Die Leber wird ausserdem bei ihrer Entgiftungsfunktion untertsützt und der Cholesterinspiegel gesenkt. Bei Heisshungerattacken auf Süsses wirken Bitterstoffe dem Zuckerhunger entgegen.

Insbesondere Bitterstoffe haben durch ihren bitteren Geschmack verdauungsfördernde Eigenschaften. 

Ein Mangel an Bitterstoffen führt zur Verkümmerung der Geschmacksrezepotren für Bitteres auf der Zunge und im Verdauungssystem. Dies hat weitreichende Folgen und trägt zu breit verbreiteten Gesundheitsbeschwerden bei. Bitterstoffe im Mund aktivieren die Geschmacksrezptoren für Bitteres und senden Signale, welche vom Darm und den Verdauungsorganen wie Bauchspeicheldrüse empfangen werden. Die Verdauungsorgane werden angeregt Verdauungssekrete zu produzieren wie Magensäure und Gallenflüssigkeit, wobei der Nahrunsbrei besser verwertet und die Nährstoffe besser aufgenommen werden können.

Bitterstoffe fördern eine gesunde Darmflora, indem sie die guten Darmbakterien nähren und somit auch das Immunsystem unterstützen.

Bitterstoffe stimulieren die Geschmacksrezeptoren im Darm, die bestimmte Hormone für die Anregung des Appetits freisetzen. Die vermehrte Aufnahme von Bitterstoffen reduziert die Lust auf Süsses und hemmt somit Heisshungerattacken.

Auf den Blutzuckerspiegel haben Bitterstoffe einen positiven Einfluss, da sie die Verdauung von Kohlenhydraten im Dünndarm verlangsamen können. Ein hoher Blutzuckerspiegel nach dem Essen wird somit verringert.

Da Menschen eine natürlich angeborene Abneigung gegen ein Zuviel an Bitterstoffen haben, wurden bitterstoffarme und sogar bitterstofffreie Gemüsearten gezüchtet. Chicoree, Radichio und Endiviensalat sind bitterstoffarm, da sie heraus gezüchtet wurden.

Das menschliche Verdauungssystem ist auf Bitterstoffe angewiesen. Stattdessen führen isolierte Kohlenhydrate und eine proteinreiche Kost kombiniert mit dem Mangel an Bitterstoffen zu den üblichen Zivilisationskrankheiten, die mit dem Verdauungssystem zusammen hängen. Diese sind Verstopfung, Blähungen, Sodbrennen und chronische Durchfälle als  Folge einer nährstoffarmen Kost ohne sekundäre Pflanzenstoffe. Daraus können sich Krankheiten entwickeln wie Autoimmunerkrankungen, chronische Entzündungen, Allergien und rheumatische Erkrankungen.

Die Entgiftungsfunktion der Leber wird ebenfalls durch Bitterstoffe angeregt.

Bitterstoffe sind in Wildpflanzen, Kräutern und in Schalen mancher Früchte und Gemüse (Grünkohl, Brokkoli, Rucola, Artischocken, Endivien) zu finden.

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Literatur und Quellen

Webseiten / Bücher

Kohlhase M, 2017 – Bitter im Mund und rundum gesund
Miriam, Polunin 2013 – Die 50 besten Lebensmittel für Ihre Gesundheit

Watzl B: Einfluss sekundärer Pflanzenstoffe auf die Gesundheit. In: Deutsche Gesellschaft für Ernährung (Hrsg.): Ernährungsbericht 2008.
https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/fachinformationen/sekundaere-pflanzenstoffe-und-ihre-wirkung/
http://www.ernaehrung.de/tipps/SPS/
https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/lexikon-a-z/sekundaere-pflanzenstoffesekundaermetabolite-766
https://www.naturepower.de/vitalstoff-journal/naehrstoffe-von-a-z/glossar-s/sekundaere-pflanzenstoffe/?gclid=EAIaIQobChMI2IH6uPCu6gIVXgCiAx35CA0REAMYAyAAEgIDXvD_BwE