Bonding: Frühe Eltern-Kind-Bindung – So entsteht das enge Band zwischen Eltern und Kind

Was das ungeborene Baby im Mutterleib alles mitkriegt und wie die Gefühlslage der Mutter das Kind im Mutterleib prägt

Während der Schwangerschaft wird das Baby durch seine Bewegungen für die Mutter spürbar und es entwickelt sich jetzt schon eine Art Beziehung zueinander. Durch die Gedanken und Empfindungen der Mutter ist das Kind der Gefühlslage der Mutter im Mutterleib ausgesetzt. Die Botenstoffe, die die Mutter bewusst oder unbewusst aussendet, erreichen das kindliche Gehirn. Ab der 12. Schwangerschaftswoche ist das Kind für die Gefühle der Mutter empfänglich.

Auf die Gefühle von Freude und Glücklichsein schüttet die Mutter Endorphine aus, die das Baby auch in diese Gemütslage bringen.

Über die Nabelschnur bekommt das Kind nicht nur von allein Ernährung, sondern auch die Hormone der Mutter. Durch Stress wird das Hormon Cortisol ausgeschüttet und an das Kind weitergegeben. Das Baby wird unruhig und bewegt sich nervös hin und her.

Über den Tastsinn nimmt das Kind bereits ab der 7. Woche Empfindungen wahr. Die Haut reagiert auf Reize, spürt das Fruchtwasser und das Baby nimmt bereits den Herzschlag der Mutter wahr.

Ab der Mitte der Schwangerschaft sind die Riech- und Geschmackszellen voll entwickelt. Das Kind kann Süsses und Saures unterscheiden und trinkt das Trinkwasser, wenn es ihm besonders gut schmeckt.

Ab der 25. Woche merkt auch die Mutter negative Empfindungen des Kindes, wenn es zum Beispiel bei einem unerwarteten schreckhaften Geräusch zusammenzuckt. Das Gehör ist nämlich voll ausgereift, während die Augen lichtempfindlich sind. Stimmen kann es schon gut unterscheiden und nach der Geburt die Stimme der Eltern und Geschwister wieder erkennen. Angenehme Geräusche wie schöne Musik kann das Baby von unangenehmen Geräuschen wie Straßenlärm schon gut unterscheiden. Streicheleinheiten, leichten Druck und Klopfen über dem Bauch merkt das Kind und reagiert dementsprechend.

Freude, Stress, Ärger, Wut und Traurigkeit, eben eine normal gemischte Gefühlspalette der Mutter nimmt das Kind im Mutterleib wahr. Ein seelisches Hoch und Tief in Maßen ist für die Entwicklung bedeutsam, damit das Gehirn des Babys auch negative Eindrücke zu verarbeiten lernt.

Es ist wichtig zu wissen, dass die Gedanken und Gefühlslage der Mutter das Ungeborene bereits im Mutterleib prägen. Je nachdem, welche Erfahrung das Baby im Mutterleib machen durfte, verbindet es mit der Mutter nach der Geburt ein Gefühl von Grundvertrauen, Satt sein, Schutz, Nähe, Wärme und Liebe. Die Mutter ist sodann die Basis zur Befriedigung der kindlichen Bedürfnisse.

Stillen – Eine gute Grundlage für eine innige und liebevolle Mutter-Kind-Bindung

Mit der Geburt des Babys beginnt für die Eltern und das Baby die Phase der Bindung (Bonding). Das Kind hat das Bedürfnis sich an seine Bezugspersonen zu binden, was sein Überleben sichert. Ein Familienzimmer im Krankenhaus, ständiges Zusammensein mit sich gegenseitigem Beschnuppern und Streicheleinheiten, Herumtragen, Liedchen summen, mit dem Baby sprechen und Stillen nach Bedarf, unterstützen das Bonding.

Durch das Stillen wird jedes Mal Oxytocin ausgeschüttet, was die Mutter für eine enge Beziehung zu ihrem Baby sehr empfänglich macht. Forschungen zeigen, dass je höher der Oxytocinspiegel im Blut der Mutter, desto mehr achtet sie auf die Bedürfnisse ihres Kindes und bemüht sich intensiver um eine enge Mutter-Kind-Bindung. Auch, wenn Stillen nicht automatisch eine “gute Mutter” macht, fördert das Stillen auf einfache und natürliche Weise die Mutter-Kind-Bindung.

Den vertrauten Herzschlag zu hören und die Mutter mit all seinen Sinnen körperlich zu erleben, prägt auch eine gesunde Entwicklung seiner Psyche.

Beim Stillen macht der Alltag und andere Beschäftigungen eine Pause. Die Mutter ist voll und ganz bei ihrem Baby und schöpft auch in diesen Pausen, in denen sie sich ihrem Baby widmet Kraft für die weiteren Herausforderungen des Tages.

Verstehe Dein Baby – Der Übergang vom Mutterleib in unsere Welt

Im Mutterleib war das Ungeborene mit Allem jeder Zeit versorgt, was es braucht. Eine konstante Körpertemperatur von 37° Grad, so dass es Kälte und Frieren nicht kannte. Durch die Nabelschnur erhielt das Baby alle Nährstoffe, die es für sein Wachstum braucht. Hunger hatte es auch nicht gekannt, erst recht kein Füttern nach Zeit.

In Mamas Bauch spürt ein Baby ständig Bewegung. Deshalb mag ein Baby in Wiegen leicht geschaukelt werden oder auf dem Arm getragen zu werden.

Im Mutterleib spürten Babys aufgrund ihres Körperwachstums mit der Zeit Begrenzung, was ihnen Sicherheit gab. Im großen Bettchen fühlen sich Babys unsicher und fangen an zu weinen.

Im Schutzraum des Uterus nimmt das Baby die Schwingungen der Stimme der Mutter, ihren Herzschlag und die Geräusche aus ihrem Verdauungstrakt wahr. Die Stimme der Mutter, die sie nach der Geburt wieder erkennen, gibt ihnen Vertrauen und Sicherheit.

Nach der Geburt fordert ein Baby Körpernähe ein, um sich seelisch und körperlich gesund zu entwickeln.  Babys reagieren auf Berührungen und Hautkontakt, da die Haut eines der sensibelsten Organe des Neugeborenen ist. Babymassagen sind eine wunderbare Möglichkeit die Haut des Babys liebevoll in kreisend massierenden Bewegungen zu berühren und sein Bedürfnis nach Hautkontakt zu befriedigen.

Die erste Stunde nach der Geburt ist die Phase des gegenseitigen Kennenlernens, sich zu beschnuppern und bestenfalls sich gegenseitig ineinander zu verlieben.

Auch, wenn das erste Anlegen nicht sofort klappen sollte, weil das Baby im ersten Moment mit der Brust nichts anzufangen weiß, klappt es mit der Unterstützung einer Hebamme.

Im Schlaf fordert es die Nähe der Mutter ein, denn es will nicht allein gelassen werden. Körpernähe und Schutz zählen zu seinen Grundbedürfnissen, die sein Überleben sichern.

Die Geräusche aus seiner Umgebung nimmt ein Baby im Mutterleib nur dumpf wahr. Nach der Geburt ist ein Baby der ungefilterten Geräuschflut ausgeliefert und zuckt schreckhaft in sich zusammen, wenn es ein Geräusch hört.

Auch das normale Tageslicht oder grelle Lampen ist ein Baby nicht gewohnt. Im Mutterleib war das Baby schließlich keinem Licht ausgesetzt. Nach der Geburt und in den ersten Tagen sollte das Licht gedämpft sein, damit die Babyaugen sich langsam auf das Tageslicht und Lampen einstellen können.

Weil das Baby im Mutterleib diese Umgebung mit all seinen Sinnen gewohnt war, erwartet es nach der Geburt, dass weiterhin seine Bedürfnisse in derselben Art befriedigt werden.

Ausgiebiger Körperkontakt nach der Geburt ist die beste Grundlage eine gemeinsame Bindung zum Baby herzustellen. Das Baby erkennt die Stimme seiner Mutter und sein Urvertrauen setzt ein, während es auf der Brust seiner Mutter liegt und sein Bedürfnis nach Körpernähe befriedigt wird. Mutter und Kind befinden sich in einer totalen Symbiose.

Das Neugeborene kann nicht sagen, was es jetzt braucht und kann sich nur mit Missbehagen wie Weinen ausdrücken. Die Mutter braucht Einfühlungsvermögen und ein feines Gespür dafür, was in diesem Moment das natürliche Bedürfnis ihres Kindes ist. Ihre mütterliche Intuition hilft ihr die natürlichen Rhythmen ihres Babys zu erkennen und mit der Zeit wird sie sicherer im Umgang mit ihrem Baby.

Ein hungriges Baby hat z.B. keinen Spaß daran bespaßt zu werden. Ist das Baby satt, weint es nun aus Langeweile oder ist es müde?

Um seinen Hunger zu stillen, musste das Baby sich im Mutterleib nicht darum kümmern.

In der ersten Stunde nach der Geburt befindet es sich in einem wachen und interessierten Zustand. Auf das Leben außerhalb des Mutterleibes ist ein Baby bestens vorbereitet. Im Mutterleib hat es an seinem Daumen gelutscht, etwas Fruchtwasser geschluckt und gelernt zu saugen und zu schlucken.

Nach der Geburt muss es nun selbst aktiv werden und seine Bedürfnisse signalisieren. Babys haben einen angeborenen Suchreflex. Ein Baby ist sogar in der Lage, wenn es auf dem Bauch der Mutter liegt, die Brust eigenständig zu finden. Beim Saugen an der Brust wird bei der Mutter Oxytozin, das Kuschelhormon, ausgeschüttet. Oxytozin erleichtert das Stillen, stimuliert die Milchproduktion und stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind.

Wenn es beim Stillen im Schoß der Mutter liegt, gibt der Herzschlag dem Baby Geborgenheit und es wird ruhiger, denn es ist in ihrem Körper gewachsen. Das Stillen mal auf der rechten mal auf der linken Seite unterstützt die Reifung des Gehirns und die Koordination der Augen wird gefördert.

Kinder bis zu einem Lebensalter von 10 Monaten verfügen über kein Zeitgefühl und erwarten, dass ihre Bedürfnisse schnell befriedigt werden. Sie können sozusagen nicht warten und erwarten sofortige Bedürfniserfüllung. Wird das Bedürfnis längere Zeit nicht erfüllt, kommt dem Kind die mangelnde Bedürfniserfüllung wie ewig vor. Da für das Baby alle seine Bedürfnisse lebensnotwendig sind, können die Eltern nur durch schnelles Reagieren dem Baby vermitteln, dass auf sein Verhalten in der Umgebung etwas bewirken kann.

Was sind die Grundbedürfnisse eines Babys und wie signalisieren sie ihre Bedürfnisse?

Ein Baby kann aus verschiedenen Gründen Unbehagen und Unwohlsein äußern. Wenn das Baby ein Bedürfnis hat, hat es nur eine Möglichkeit sich zu verständigen und zwar durch Weinen, was sich ins Schreien steigern kann. Eltern haben die Aufgabe das aktuelle Bedürfnis herauszufinden, um auf diese Weise allein das Baby zufrieden zu stellen.

Die elterliche Zuwendung und der Versuch allein schon das richtige Bedürfnis des Babys zu stillen, schafft beim Baby Vertrauen.

Für seine gesunde Entwicklung braucht ein Baby mehr als die gängigen Bedürfnisse nach Nahrung und Schutz. Der Wunsch nach Nähe wie auch die Neugierde die Welt zu erkunden, gehören ebenso dazu.

Nun wollen wir uns die Grundbedürfnisse eines Babys anschauen:

  1. Ernährung

Im Mutterleib war das Ungeborene durchgehend über die Nabelschnur mit Nährstoffen versorgt und kannte kein Hungergefühl. Nach der Geburt erfolgt die Nahrungsaufnahme oral und das Baby lernt, dass es ernährt wird, nachdem es sein Hungergefühl mit Mundbewegungen wie Suchen nach der Brust und später mit Weinen signalisiert. Eine aufmerksame Mutter sieht schon am leicht geöffneten Mund und den Kopfbewegungen zur Seite, dass ihr Baby Hunger hat. Bei dem Bedürfnis nach Nahrung muss es gar nicht zum Weinen kommen. Auch typische Saugbewegungen, wenn ein Schnuller oder der Finger dem Baby angeboten werden, zeigen, dass das Kind Hunger hat.

Erste Hungerzeichen:

  • Lecken mit der Zunge
  • Kopfdrehen zur Seite (Suchreflex)
  • Leise Grunzlaute
  • Saugbewegungen am Schnuller oder den Fingern
  1. Schlaf

Kinder reagieren sensibel auf eine mangelnde Schlafdauer. Sie äußern ihr Schlafbedürfnis durch Gähnen, Augenreiben, quengeln, weinen und schreien. Babys brauchen beim Einschlafen Unterstützung. Die einfachste und sanfteste Einschlafmethode ist für Babys während des Stillens. Wird das Baby nachts wach, weil es Hunger hat, findet es beim Stillen wieder leicht in den Schlaf.

Ist das Kind nachts abgestillt, braucht es Körpernähe der Bezugsperson oder Streicheleinheiten. Wacht das Kind nachts auf, braucht es wieder die Bestätigung, dass es nicht allein ist und sich im Dunkeln in Sicherheit befindet. Im jungen Alter ist das Kind nicht in der Lage sich selbst zu beruhigen und braucht die Sicherheit, dass seine Bezugsperson in seiner Nähe ist.

Fehlt Kleinkindern der Mittagsschlaf fallen ihnen automatisch beim Essen oder Spielen die Augen zu und sie finden die ungewöhnlichsten Schlafplätze.

  1. Wärme

Der Kalorienverbrauch des Babys sinkt, wenn es warm gehalten wird. Weil keine unnötige Energie verpufft, hat das Baby weniger Hunger. Die kuscheligste Wärmequelle ist Mams’s Bauch und Brust. Dort fühlen sich Babys im direkten Körperkontakt am wohlsten. Auch die Sauerstoffversorgung des Babys ist bei Haut-zu-Haut-Kontakt mit der Mutter deutlich höher messbar. Liegt das Baby öfters allein im Stubenwagen fühlt es sich allein, weint und sein derzeitiges Grundbedürfnis könnte das nach Körpernähe sein.

  1. Bindung

Für Babys ist es lebensnotwendig eine Bindung zu ihrer Bezugsperson einzugehen. Der Greifreflex bis zum 3. Lebensmonat zeigt, dass bei Berührung der Handinnenflächen das Baby ein Fäustchen formt und den Zeigefinger der Bezugsperson fest umklammert. Es ermöglicht, dass das Baby sich an der Mutter festklammern kann. Das Baby ist in der Lage unterschiedlich qualitative Bindungen zu verschiedenen Personen aufzubauen.

Welche Art von Bindung das Baby zu seinen Bezugspersonen aufbaut, hängt davon ab, welchen gefühlvollen Umgang die Bezugsperson zu dem Baby in alltäglichen Situationen pflegt. Liebevolle Zuwendungen beim Stillen, Umziehen, Windeln wechseln, Baden und verständnisvoller Trost schenken dem Kind Warmherzigkeit und Wohlbehagen. Sichere und einfühlsame Beziehungen ermöglichen es dem Kind später seine Bedürfnisse und Wünsche in Worte zu fassen. Der Austausch von positiven Gefühlen bildet für das Kind die Grundlage für Kreativität und zum abstrakten Denken. Aus der Erfahrung von emotionalen Beziehungen bildet das Kind ein moralisches Gefühl dafür, was richtig und falsch ist und kann später vertrauensvoller Beziehungen zu Gleichaltrigen und Erwachsenen schließen.

  1. Kommunikation über Sprache

Babys sind darauf angewiesen ihre körperlichen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen. Sie sind aber auch auf den sozialen Austausch mit der Bezugsperson angewiesen. Ein Streicheln über die Wange, das Massieren des Händchens, ein Tätscheln übers Köpfchen und ein intensiver Blickkontakt mit einem liebevollen Lächeln sind pure Glücksgefühle für das Baby.

Das Baby erkennt nach der Geburt seine Mutter an der Stimme wieder, die es durch dumpfe Schwingungen im Mutterleib vernahm.

Intuitiv fängt die Mutter mit dem Baby an zu sprechen, in dem sie alltägliche Aufgaben beschreibt und diese dem Baby in vereinfachter Sprache erklärt. Mit einer höheren Stimme sagt die Mutter beispielsweise ihrem Baby, dass es jetzt gewickelt, in Kürze gebadet oder mit dem Geschwisterchen schmusen wird.

Das Baby benötigt den Austausch über Sprache mit seiner Bezugsperson, in dem es versucht Wörter nach zu brabbeln. Diese reflexbasierte Laut-Äußerung verliert sich nach drei Monaten, wenn auf die Babylaute nicht reagiert wird.

Wie lebensnotwendig die Sprache für ein Baby ist, zeigte ein Experiment aus dem Mittelalter, bei dem Ammen verboten wurde mit den Babys zu reden. Die Bedürfnisse nach Ernährung, Sauberkeit, Wärme und Schlaf der Babys wurden befriedigt. Mit dem Ziel in diesem Experiment herauszufinden, was die erste Sprache von Babys ist, nahm ein tragisches Ende, als alle Babys mangels an sprachlicher Wort-Kommunikation starben.

  1. Sicherheitsgefühl und das Bedürfnis nach körperlicher Unversehrtheit

Es ist das Grundbedürfnis des Babys sich sicher und geborgen zu fühlen. Das Sicherheitsgefühl wächst, je mehr Vertrauen das Baby erfährt. Wenn die Bezugspersonen verlässlich und richtig auf die unterschiedlichen Bedürfnisse des Babys reagieren, fühlt sich das Kind in der Äußerung seiner Bedürfnisse ernst genommen. Das Baby entwickelt Sicherheit und fühlt sich bei seiner Mutter geborgen.

Babys lieben Wiederholungen und gleich bleibende Abläufe, was ihnen Sicherheit gibt.

Das vollkommene Vertrauen des Kindes in seine Bezugsperson kann jedoch erschüttert werden, wenn die Bezugsperson als spätere Erziehungsmaßnahme dem Kind gegenüber Gewalt anwendet. Nicht nur körperliche Bestrafungen, sondern seelische Verletzungen durch beleidigende Worte dem Kind gegenüber sind mit nachhaltigen Schäden für den Körper und die Seele des Kindes verbunden. Besonders in den frühen Lebensjahren reagieren Kinder sensibel auf liebevolle Beziehungen und verstehen die Welt nicht mehr, wenn ihre Bezugsperson ihnen körperlich und seelisch weh tut.

  1. Ruhe

Bereits in der Schwangerschaft können sich Stresshormone auf das Kind übertragen. Hat die Mutter Schwierigkeiten mit der neuen Situation als frisch gebackene Mama klar zu kommen und fühlt sich mit Haushalt und den Bedürfnissen ihres Säuglings überfordert, kann sich der mütterliche Stress ebenfalls auf das Baby übertragen. Manche Mutter macht sich einen zu starken Druck, weil sie alles perfekt machen will. Auch gewisse Lebensumstände können ein Baby in Stress versetzen wie ein Umzug oder eine Trennung der Eltern.

In den ersten Lebenswochen prasseln viele Sinneseindrücke auf das Baby ungefiltert ein. Das kindliche Gehirn ist noch nicht vollständig ausgereift, um die Flut an Geräuschen, Lichtern und Bildern zu verarbeiten. Es kommt zu einer Überreizung und das Kind schreit viel und kann nur unschwer zur Ruhe kommen. Daraus resultierend kann das Verhalten zu einem Schreibaby führen. Die Babys sind erschöpft, übermüdet und finden keinen ruhigen Rhythmus. Daher sollte in den ersten Lebensmonaten Überreizung in Form von vielen Familienbesuchen und den Besuchen von Freunden zwecks “Babyparty” und viele Ausflugsmöglichkeiten mit dem Baby erstmal sparsam gehandhabt werden. Nicht “Das Kind muss sich an den Lebensstil der Eltern anpassen”, sondern die Eltern müssen die erste Zeit ein wenig ihre Bedürfnisse zurückschrauben. Dann steigen die Chancen, dass ihr Baby sich zu einem zufriedenen, ruhigen und ausgeglichem Kind entwickelt, welches sich nach und nach behutsam in den elterlichen Lebensstil einfügen kann.

  1. Bedürfnis nach eigenen Erfahrungen

Kinder kommen mit individuellem Aussehen und einzigarten Fähigkeiten auf die Welt und möchten, dass sie so wie sie sind akzeptiert und gewertschätzt werden. Ihre Talente und Begabungen möchten Kinder einsetzen und entsprechende Erfahrungen entsprechend ihrem Entwicklungsschritt machen.

Aufgaben, denen sie vom Alter und vom Stand ihrer Entwicklung her noch nicht meistern können, können in ihrer Entwicklung hemmend sein, wenn sie merken, dass sie den Herausforderungen noch nicht gewachsen sind. Übermäßige Behütung, bei denen Eltern ihrem Kind alle Stolpersteine aus dem Weg räumen, kann genauso schädlich sein. Kinder müssen selbst in einem gewissen Rahmen Erfahrungen sammeln dürfen, um neue Fähigkeiten zu erlernen. Dabei sollten Eltern ihrem Kind sinnvolle Begrenzungen und Regeln aufstellen, was dem Kind Sicherheit gibt, zu wissen bis zu welchem Grade es seine Grenzen ausreizen darf. Mit der Zeit sollten die elterlichen Grenzen dem Entwicklungsstand ihres Kindes angepasst werden.

Ihre angeborene Neugierde treibt sie dazu unterschiedliche Erfahrungen machen zu wollen und die Welt zu entdecken. Auch der Charakter der Kinder ist unterschiedlich, wobei zu einem gewissen Grad die Eltern in den ersten Lebensjahren die Kinder auch durch eine sichere Bindung, Rituale und Gewohnheiten das Kind in seinem Verhalten prägen.

Fazit: Kinder, die unliebsame Erfahrungen mit unzuverlässigen Eltern gemacht haben, neigen eher zu emotionalen Ausbrüchen, widersetzen sich eher und haben einen kurzen Geduldsfaden. Kinder möchten ständig über sich selber wachsen und neue Entwicklungsschritte erreichen, was sie zufrieden macht. Das Endziel eines jeden Menschen ist Selbstverwirklichung seinen Talenten und Fähigkeiten entsprechend.

Quellen und Buchtipps:

Grundbedürfnisse von Babys:
http://www.kinderschutz-niedersachsen.de/?C2DE6394D6D0BA50B8A9A8F34F5CE232
https://www.kinder-verstehen.de/mein-werk/artikel/was-will-das-kind-was-braucht-das-kind-wenn-es-frisch-geschluepft-ist/

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