Babys sind Traglinge und möchten nah am
Körper der Mutter sein

Babys transportieren: Im Kinderwagen schieben oder im Tragetuch tragen?

In der Tierwelt werden Tierbabys je nach ihrer Art in einem unterschiedlichen Entwicklungsstadium geboren. Die Tierbabys von Vögeln, Katzen und Hunden sind einige Beispiele dafür, dass die Tierbabys unvollständig entwickelt auf die Welt kommen und völlig hilflos sind. Sie sind auf die Fürsorge und Obhut der Elterntiere angewiesen und bleiben während ihrer Abwesenheit im sicheren Nest. Die Natur hat es so eingerichtet, dass diese Tierbabys bei Abwesenheit des Muttertieres nicht nach ihr schreien, da sie ansonsten Feinde auf sich aufmerksam machen würden. Die richtige Bezeichnung ist hierfür Nesthocker.

Andere Tierarten kommen bereits vollständig entwickelt zur Welt und können nach einer kurzen Erholungsphase direkt nach der Geburt mit der Herde mitziehen. Pferde, Elefanten, Herdentiere sind hierfür einige Beispiele. Sie sind Nestflüchter.

Andere Tierarten kommen ebenfalls “unvollständig entwickelt” zur Welt, aber können nicht im sicheren Nest zurückgelassen werden, da sie nach dem fehlenden Muttertier Laute von sich geben würden und somit Fressfeinde anlocken. Bei dieser Tierart bildet die Mutter das sichere Nest, an dem sich diese Tierkinder am Tierfell anklammern und überall im Schutz und der Körpernähe der Mutter bleiben möchten. Affen gehören zu den Traglingen.

Menschenbabys sind weder Nestflüchter noch Nesthocker. Sie gehören zu den Traglingen und fühlen sich im Beisein der Mutter am wohlsten.

Das Tragen von Babys in Tragetüchern und Tragehilfen erfüllt viele Bedürfnisse des Babys. Aber nicht alle Mütter kommen mit der Bindungsart von Tragetüchern zurecht oder möchten nicht ständig das mit der Zeit größer werdende Gewicht des Babys auf ihrem Rücken oder vorne tragen.

Einen Kinderwagen zu benutzen und zeitweise auch eine Tragehilfe beim Haushalt oder kurzen Strecken draußen, kommt das Kind auch in den Vorzug des Getragenwerdens. Nicht jeder kann voll und ganz den 100% perfekten Weg zur Baby-Bedüfniserfüllung gehen, wenn persönliche Bedürfnisse oder Rückenprobleme im Konflikt mit Babys Bedürfnissen stehen.

Die Vorteile des Getragenwerdens für das Kind:

  • Sein grundlegendes Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit ist erfüllt
  • Ein Gefühl von Geborgenheit durch körperliche Nähe und natürliche Bewegungen wie es sie aus dem Mutterleib kennt
  • Ein flacher Hinterkopf bildet sich seltener aus
  • Die körperliche und geistige Entwicklung wird gefördert
  • Es kann von oben aus Sicherheit die Welt erkunden
  • Seine Hüftgelenkstrukturen entwickeln sich besser
  • Sein Selbstvertrauen und Urvertrauen werden gestärkt
  • Regulierender Einfluss auf das Gleichgewichtsorgan im Innenohr
  • Bonding und Attachement beschreibt das gegenseitige Erfassen mit allen Sinnen wie sehen, fühlen, hören, spüren, riechen und alle damit verbundenen Emotionen wie freuen, sich ineinander verlieben.
  • Neugeborene können bereits wenige Tage nach der Geburt den Geruch ihrer Mütter von anderen unterscheiden. Auch an der Stimme erkennt das Neugeborene seine Mutter im Vergleich zu anderen Stimmen, die es gerade hört.
  • Verliert das Baby seine Bezugsperson aus den Augen, fängt es an zu weinen, um den Kontakt wieder herzustellen.


Meine Erfahrungen zum Thema Kinderwagen oder Tragehilfe

Ich war ca. 95% mit einem Kinderwagen unterwegs. Ursprünglich wollte ich mein Baby tragen, aber kam mit dem Binden von Tragetüchern nicht zu recht, was mir zu aufwendig und zu unsicher erschien, ob ich mein Baby nicht zu sehr einschnüre oder die Beinchen in einer falschen Position gestreckt werden. Zu Hause habe ich beim Haushalt eine Tragetasche verwendet, aber nach spätestens einer Stunde musste ich die Tragetasche ablegen, da ich Rückenschmerzen bekommen habe und mir die Schultern vom Tragen weh taten. Es kann natürlich auch am Modell der Tragetasche abhängig gewesen sein, dass die Schulterriemen zu dünn gepolstert waren und hochpreisigere Modelle ein längeres und schmerzfreieres Tragen ermöglichen. In der Wohnung habe ich mein Kind bzw. Kleinkind viel ohne Tragehilfen getragen, besonders in Phasen, wo mir mein Sohn signalisierte, dass er nicht abgelegt werden möchte.

Mit dem Kinderwagen war es für mich leicht meine Besorgungen unten im Korb zu verstauen ohne Einkaufstaschen zu tragen und dabei noch ein Baby am Rücken oder vorne gebunden zu haben. Ich hab’s genossen mich nicht wie ein “Packesel” zu fühlen, der alles mit sich tragen muss. Da mein Sohn sich mit der Zeit gewöhnt hatte im Kinderwagen seinen Mittagsschlaf zu machen, war es für mich sehr angenehm drei bis vier Stunden am Tag draußen zu verbringen, den Kinderwagen schiebend ein Buch unterwegs lesen zu können, mich auf eine Parkbank zu setzen und meinem Baby selig bei seinem Schlaf anzuschauen. Für mich fühlte es sich richtig an, kein Baby- bzw. Kleinkindgewicht täglich stundenlang an meinem Körper tragen zu müssen, was mich nach einer gewissen Zeit anstrengte.

Wurde mein Kind im Kinderwagen quengelig, habe ich ihn rausgenommen und auf dem Arm kinderwagenschiebend getragen oder hab den Kinderwagen abgestellt und mich nur tragend mit meinem Baby beschäftigt.

Auch, wenn es auf der Hand liegt, dass Tragen den natürlichen Bedürfnissen eines Babys entspricht, ist es genauso in Ordnung auf einen Kinderwagen zurückzugreifen, wenn die Mutter sich gegen das hauptsächliche Verwenden von Tragehilfen entschieden hat.

Genauso wie sich Mütter bewusst gegen das Stillen entscheiden und auf Kunstmilch aus persönlichen Gründen zurückgreifen wollen, gibt es genauso Mütter, die sich gegen das Tragen entscheiden. Diese Mütter sind sich zwar dessen bewusst, dass es in der Natur der Babys liegt getragen zu werden, aber sie selbst stehen mit Tragetüchern und Tragehilfen im Konflikt. Innerlich haben sie eine Ablehnung stundenlang ihr Baby außerhalb des Hauses am Körper zu tragen.

Mit dieser Artikelserie möchte ich ja nicht dogmatisch den einen und einzig richtigen Weg präsentieren und bei Dir womöglich Schuldgefühle aufkeimen lassen, falls Du entgegen Deinem Willen glaubst, Du müsstest jetzt unbedingt Dein Kind 100%ig tragen und den Kinderwagen am besten verstaubt im Keller lassen.

Durch ausgiebiges und langes Stillen nach Bedarf hat mein Sohn viel Zeit bei mir im Schoß verbracht. Ist er beim Stillen eingeschlafen, habe ich ihn in meinem Arm auf meinem Schoß einfach schlafen lassen ohne ihn abzulegen. So verbrachte ich in den ersten Monaten viele Stunden damit meinem Sohn auf diese Weise durch das Stillen und Schlafenlassen im Schoß sein Bedürfnis nach Körpernähe zu erfüllen. Während er im kuscheligen Mama-Nest schlief, las ich ein Buch, schaute mir über Kopfhörer Dokumentationen über Kindererziehung auf dem Ipad an und genoss meine intensive Stillzeit voll und ganz, während ich mich größtenteils abends um den Haushalt kümmerte und abends für den nächsten Tag vorkochte, wenn mein Mann nach seinem Feierabend die Babybetreuung übernahm.

Wir können nicht immer alles 100% richtig machen. Dass, was wir nicht voll und ganz erfüllen können, können wir wiederum mit anderen Dingen besser kompensieren, die uns eher liegen.

Sich vor Augen zu halten, dass es Babys gibt, die mit der Flasche von mehreren Bezugspersonen gefüttert, im Babyalter zum Übernachten öfters an die Großeltern abgegeben, tagsüber im Kinderwagen geschoben werden, nachts alleine im eigenen Bettchen im Kinderzimmer schlafen und vielleicht mit einem Jahr zur Tagesmutter oder in den Kindergarten gehen müssen, erfüllt in vielen Bereichen gleichzeitig viel weniger die Bedürfnisse des Kindes.

Eine Mutter, die durch das Stillen schon an das Kind viel stärker gebunden ist, es nicht so einfach mal weggeben kann (und will), die jedoch größtenteils aus persönlichen Gründen auf Tragehilfen verzichtet, sollte deshalb nicht mit einem schlechten Gewissen den Kinderwagen schieben.

Warum das Baby schreit – Wie viel Schreien ist normal?

Schreien ist die Art und Weise des Babys auf sich und seine Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Die Bedürfnisse können verschieden sein: Ich habe Hunger und Durst, ich bin müde, mir tut was weh, mir ist langweilig, ich möchte herumgetragen werden, mir ist heiß oder kalt, meine Windel muss gewechselt werden, mir tut was weh oder ich muss zu viele Reize verarbeiten. Insbesondere abends fangen Babys mehr an zu schreien, was nicht immer Hunger und Blähungen heißen muss. Viel mehr müssen die Reize des Tages verarbeitet werden oder es hat noch Schwierigkeiten mit dem lauteren Nachmittag und Abend zurecht zu kommen, wenn Geschwister nun zu Hause sind und abends mit dem Papa lauter spielen.

Mit der Zeit werden Eltern die Schreisignale des Babys verstehen und richtig deuten.

Jedoch ist es zu beobachten, dass es einen Unterschied zwischen den Kulturen in Bezug auf das Schreien eines Babys gibt. Bei traditionellen Völkern wie in Neu-Guinea oder in Südafrika gibt es kein Wort für “Schreibaby”. In ihrer Sprache schreit das Kind, wenn es auf seine Bedürfnisse aufmerksam macht.

In westlichen und modernen Kulturen ist Babyschreien selbstverständlich und es wäre fast nicht normal, wenn ein Baby kaum schreit. Manche Großeltern – geprägt vom seinerzeit aktuellen Erziehungsgeist- glauben, dass sie ihr Baby erziehen müssen, wenn sie nicht mit sofortigem Antworten auf ihr Schreien reagieren. Oder sie glauben, dass das Baby sie tyrannisiert und sie es dann umso länger schreien lassen als eine Art “Bestrafung”.

Traditionelle Völker reagieren sofort auf das Schreien, nehmen es auf den Arm und suchen nach der Ursache für das Unwohlbehagen des Babys.

Auch Eltern, die sofort auf das Schreien ihres Babys reagieren und es deren Ziel ist, möglichst schnell das Bedürfnis zu erfüllen, merken mit der Zeit, dass sie ein ruhiges und pflegeleichtes Baby haben. Das Baby weiß sich auf seine Bezugspersonen zu verlassen und schreit mit der Zeit immer weniger. Auf der anderen Seite können aus zunächst quengeligen und schreienden Babys später Schreibabys werden, die die Eltern täglich an ihre Belastungsgrenze bringen.

Es gibt auch “grundloses” Schreien, wo die Eltern einfach ratlos sind, da den Babys anscheinend nichts fehlt.

Ein Schreitagebuch zu führen, gibt Aufschluss, ob das Baby wirklich so viel schreit. Die Aktivitäten des Babys wie schlafen, schreien etc. am Tag werden eine bis zwei Wochen lang aufgeschrieben. Wenn das Baby mehr als drei Wochen lang mehr als an drei Tagen in der Woche mehr als drei Stunden am Tag schreit, wird es als “Schreibaby” definiert. Oft sind diese Kinder besonders sensibel, beharrlich oder möchten öfters als andere Babys gestillt werden. Nicht immer sind Hunger und Koliken für das Schreien verantwortlich.

Besonders abends schreien Babys vermehrt, was auch nicht zwingend mit Koliken zusammen hängen muss.

Vielleicht möchte es am Abend dauergestillt werden und wurde bisher nach seiner normalen Stilldauer von der Brust abgenommen.

Schreien kann auch ein Ausdruck von mangelndem Getragen werden, sein. Tagsüber wollen Babys am liebsten getragen werden und ganz nah an ihrer Bezugsperson sein. Das Schreien kann ein Ausdruck eines unausgeglichenen Gefühlslebens sein, was sich mit häufigerem Getragenwerden des Babys bessert.

Eine kanadische Studie hat gezeigt, dass regelmäßig getragene Kinder über eine Dauer von mindestens 3 Stunden über den Tag verteilt ihre Schreidauer verkürzte und auch das abendliche Schreien wurde weniger. In seinen Wachphasen war das Baby beim Tragen in einem Tragetuch oder einer Tragetasche insgesamt zufriedener. Sie sind nicht nur sehr viel ruhiger, sondern durch die Reize, die sie geschützt wahrnehmen, auch aufgeweckter. In Kulturen, in denen Babys getragen werden, weinen sie fast gar nicht. Daher sind “Schreibabys” dort völlig unbekannt.

Bevor ein Kind schreit, gibt es Laute von sich. Joachim Bensel hat den jeweiligen Lauten jeweils eine Namen gegeben: Schlaflaut, Trinklaut, Kontaktlaut, Unmutslaut und Wohligkeitslaut. Das Baby gibt zuerst Laute von sich, um auf sein Bedürfnis aufmerksam zu machen, bevor es als letzte Instanz anfängt zu schreien. 

Babys reagieren sehr empfindlich auf die Trennung von ihrer Bezugsperson. Die Trennung vom Kind sollte eine Mutter daher auf ein Minimum beschränken und ihren Tag so planen, dass ihr Kind nicht unnötig Angstgefühle durchmachen muss. Auch, wenn es schwierig ist, sollte die Mutter es einrichten einen großen Teil nach ihrem Feierabend mit ihrem Kind zu verbringen, falls sie recht früh in den Beruf wieder einsteigen muss.

Das Kind braucht die Aufmerksamkeit seiner Mutter viel mehr als ein piccobello geputztes Haus. Trotz allem ist es empfehlenswert die richtigen Prioritäten zu setzen.

Quellen und Webseiten:

https://www.kinder-verstehen.de/mein-werk/artikel/tragen-ist-das-gut-fuer-ein-kind/

http://www.tragehilfen.de/babys-richtig-tragen/der-mensch-ein-tragling/

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/entwicklung/0-12-monate/schreien/schreiprobleme/

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