Der sich verändernde Stuhlgang bei Babys

Wie oft am Tag, welche Konsistenz und was spricht für Durchfall und Verstopfung?

Das Stuhlverhalten von Babys im ersten Lebensjahr ist vielfältig, aber auch individuell.

Muttermilchstuhl und der Stuhl von Flaschenkindern sehen nicht nur unterschiedlich aus, sondern riechen auch ganz anders. Der Unterschied hängt mit der unterschiedlichen Darmflora von gestillten und mit Flasche ernährten Kindern zusammen.

Die Zusammensetzung der Darmflora eines gestillten Babys besteht mehr aus immunstärkenden Bifidusbakterien und weniger aus Firmicutesbakterien. Forschungen zeigen, dass die Zusammensetzung einer bestimmten Darmflora dafür ausschlaggebend ist, dass das Risiko für Übergewicht im späteren Alter steigt.

Vollkommen normal ist jedoch das folgende beschriebene Stuhlverhalten:

Mekonium oder Kindspech

Ab dem ersten Tag nach der Geburt scheidet das neugeborene Baby spätestens nach 8 Stunden das Mekonium (auch Kindspech genannt) in ein paar Stuhlgängen aus. Das Mekonium ist eine Ansammlung von Fruchtwasser, Hautzellen, Galle und Haaren, die das Baby im Mutterleib geschluckt hat. Es ist pechschwarz, teerartig, zäh und klebrig.

Häufiges Anlegen und das Kolostrum beschleunigen die Ausscheidung des Mekoniums, welches zum gelblich-grünen Muttermilchstuhl wechselt. Mit dem Trinken von Muttermilch wird der Stuhl flüssiger, weniger klebrig und heller. Da Muttermilch die Verdauung sehr stark anregt, kann der Farbstoff Bilirubin über Stuhl und Urin ausgeschieden werden und somit einer Neugeborenengelbsucht vorgebeugt werden. Am Anfang kann es sein, dass ein Baby nach jedem Stillen die Windel voll macht.

Wie sieht der Muttermilchstuhl aus und wie verändert er sich mit der Zeit?

Ist das Mekonium ausgeschieden, wechselt der Stuhl in den ersten drei Tagen nach der Geburt zum grünlich-schwarzen bis grünlich-gelben Stuhl aufgrund des Verzehrs des Kolostrums. In dieser Zeit ist grüner Stuhl normal, kann aber auch später auch noch je nach Ernährungsart der Mutter auftreten. Verzehrt die Mutter viel grünes Gemüse, Fruchtgetränke, rote Beete oder Nahrungsergänzungsmittel mit Eisen, kann der Stuhl in der ersten Woche grün verfärbt sein.

Der Stuhlgang hat am zweiten Tag eine schwarz-grüne Farbe und wird 1-2 Mal am Tag ausgeschieden. Am dritten Tag wechselt der Stuhl zur gelb-grünen Farbe und die Windel wird am dritten Tag 3-4 Mal am Tag vollgemacht

Zwischen dem vierten und siebten Tag wechselt der Stuhl zum hellgelben bis senfgelben Muttermilchstuhl. Die Konsistenz des Muttermilchstuhls ist von dünnflüssig bis breiig, weichflüssig, wässrig, quarkartig, kann aber auch zähschleimig sein.

Trinkt das Baby genug, macht es pro Tag drei Windeln mit Stuhlgang voll, wobei die Menge des Stuhlgangs ab der Größe einer Euro-Münze zählt. Sind die Ausscheidungen geringer als die gängige Stuhlgröße oder verspätet, kann dies darauf hinweisen, dass das Baby zu wenig Muttermilch trinkt. Das Risiko für Dehydrierung und Gelbsucht ist sodann erhöht. Bei seltenem Stuhlgang muss unbedingt das Gewicht kontrolliert werden.

Nimmt das Kind nach dem fünften Tag zu wenig zu und hat weniger als zwei Stühle am Tag, ist es möglicherweise ein Hinweis darauf, dass es zu wenig von der nahrhaften Hintermilch bekommt. In diesem Fall hat sich der Milchflussreflex noch nicht eingespielt oder das Baby ist zu kurz an der Brust am saugen. Wenn das Baby zuerst eine Brust leer trinkt und dann auf der anderen Seite angelegt wird, bekommt es genug Hintermilch und gedeiht gut.

Ist das gestillte Baby gut versorgt, füllen Babys 2 bis 5 Windeln mindestens in der Größe einer Euro-Münze am Tag mit gelben Muttermilchstühlen. Oft während des Stillens füllt das Baby seine Windel mit dem weichen und formlosen Muttermilchstuhl.

Ab dem Alter von drei Monaten kann das Baby die Muttermilch besser verwerten und hat durchschnittlich zwei Stühle am Tag, kann aber auch tagelang keinen Stuhlgang haben, aber dafür in großen Mengen. Solange der Stuhl weich bis wässrig und nicht eingedickt bis hart ist, ist bei Stillbabys alles möglich.

Wie sieht die Stuhlfarbe und Stuhlkonsistenz aus?

Der Stuhl von Stillbabys hat einen angenehm fruchtig bis süßlich milden Geruch. Im Vergleich zu mit Pulvermilch ernährten Babys haben ausschließlich gestillte Babys mehr Stühle, die von der Konsistenz weicher und gelblicher sind. Vom Aussehen und Konsistenz ähnelt der Stuhl gelblichem Hüttenkäse. Beimischungen von Schleim sind normal und auch, dass der Stuhl nicht jeden Tag gleich aussieht.

Ist der Stuhl grünlich und schaumig, dann trinkt das Baby zu viel Vorder- und zu wenig Hintermilch. Trinkt das Kind zu wenig Milch, ist die Stuhlmenge gering und ist grün.

Muttermilch und ausschließliches Stillen schützt vor Durchfall, auch, wenn der Muttermilchstuhl häufig wässrig ist. Muttermilch wirkt am Anfang wie eine Art Abführmittel, um das Mekonium ableiten zu können, deshalb ist der Stuhl generell wässriger als bei Kindern, die Kunstmilch bekommen. Stillen ist hygienischer als das aufwendige Sterilisieren vom Flaschenzubehör und schützt daher vor Durchfall.

  Wie viele nasse Urinwindeln sind normal?

Die Urinmenge in den ersten zwei Tagen nach der Geburt ist noch eher gering, so dass zwei bis drei Urin-Windeln vollgemacht werden. Ab dem vierten Tag steigt die Urinmenge auf 4 bis 6 Windeln am Tag. Mit der zunehmenden Milchbildung, nimmt auch die Urinmenge ab der ersten Woche zu und füllt 4 bis 6 Windeln, was auf eine ausreichende Milchversorgung hindeutet. Der Urin eines Stillbabys ist farblos, geruchslos und blassgelb.

Woran erkenne ich eine Verstopfung bei meinem Baby? Welche Lebensmittel sind stuhlstopfend oder stuhlauflockernd?

In den ersten Lebenswochen gehören regelmäßige tägliche Ausscheidungen zum guten Gedeihen des Kindes. Hat das Kind nur selten Stuhlgang, muss das Gewicht auf die übliche Gewichtszunahme geprüft werden.

Nach der 4. Lebenswoche sind seltenere Stuhlgänge möglich. Ein Stillkind kann 10 bis 14 Tage keinen Stuhlgang haben, was keine Verstopfung bedeutet. Scheidet das Kind nach dieser langen Zeit Stuhl aus, bleibt der Stuhl weiterhin weich.

Eine Verstopfung erkennt man am aufgeblähten und verhärteten Bauch des Kindes. Oft hat das Kind auch Schmerzen. Auch die Anstrengung sein Geschäft zu verrichten, ist dem Kind deutlich ins Gesicht geschrieben. Im Stuhlgang können auch Spuren vom Blut zu finden sein, da beim starken Pressen der Anus rissig werden kann. Die Gründe für eine Verstopfung können vielfältig sein.

Mit der Umstellung auf Beikost ändert sich der Stuhl des Babys. Die Konsistenz wird fester, der Stuhl verfärbt sich braun bis dunkelbraun und er riecht stärker. Das Verdauungssystem des Babys ist noch nicht vollständig ausgereift, so dass stückchenhafte Überreste der letzten Mahlzeit im Stuhl sichtbar sind. Gutes Kauen hilft bei der Verwertung der Nahrung. Mit der Beikost sollte auf regelmäßigen Stuhlgang geachtet werden, denn oft tritt eine Verstopfung auf, wenn auf Beikost umgestellt wird.

Manche Lebensmittel nämlich wirken neutral, auflockernd oder stopfend auf den Nahrungsbrei im Darm. Da jedes Kind anders auf Gemüse- und Obstsorten und verarbeitete Nahrungsmittel reagiert, muss individuell geschaut werden, was Dein Kind verträgt.

Eine Unverträglichkeit, insbesondere auf Kuhmilchprodukte kann Blähungen, Durchfall und Verstopfung auslösen. Als natürliche Hausmittel eignen sich Pflaumensaft oder Birne, um den Stuhl wieder weicher zu machen.

Mit der Beikost sollte auf regelmäßigen Stuhlgang geachtet werden. Wenn das Kind nach dem Verzehr fester Kost Mühe hat Stuhl abzusetzen, hilft es das Kind in die Position des “Abhaltens” zu bringen, was die Darmentleerung erleichtert.

Da Muttermilch eine abführende Wirkung hat, ist es ratsam zu Beikostbeginn vermehrt zu stillen. Denn verbleibt der Stuhl zu lange im Dickdarm, wird ihm noch mehr Wasser entzogen und er wird noch fester und trockner. Durch den Kraftaufwand bei der Ausscheidung können kleine Fissuren am After entstehen.

Zu den stopfenden Lebensmitteln gehören Getreideprodukte, Reis, Kartoffeln, Banane und Karotten. Blähungen bei Säuglingen treten auf, wenn die Mutter übermäßig Hülsenfrüchte und Zwiebeln verzehrt hat.

Stuhlauflockernd dagegen wirken Hafer, Hirse, Blumenkohl, Kohlrabi, Zucchini, Fenchel, Brokkoli, Pflaume, Aprikose, Birne und gekochter Apfel.

Um einer Verstopfung vorzubeugen. Eine ausreichende Trinkmenge von Wasser ist ebenfalls vorbeugend.

Was sind die Anzeichen eines Durchfalls?

Mit der Einführung der Beikost steigt das Durchfallrisiko durch nicht hygienisch zubereitete Mahlzeiten.

Manche Babys reagieren auf bestimmte Medikamente oder Vitamine, die die Mutter einnimmt empfindlich mit Durchfall. Auch auf Kuhmilch, die die Mutter in der Stillzeit trinkt, kann das gestillte Baby mit Durchfall reagieren. Statt die Muttermilch abzusetzen, was das Verhältnis von Angebot und Nachfrage stört, ist es besser die verdächtigten Nahrungsmittel zu meiden. Stellt sich sodann eine Verbesserung beim Stuhlgang des Kindes ein, war die Vermutung richtig.

Muttermilch führt derart abführend, dass viele Eltern die dünnere Konsistenz des Muttermilchstuhls mit Durchfall verwechseln. Bei gestillten Kindern ist echter Durchfall eher selten, da Muttermilch antibakteriell und antiviral wirkt.

Ein echter Durchfall ist an folgenden Anzeichen sichtbar:

  • Innerhalb von 24 Stunden scheidet das Baby 5-6 Mal flüssigen Stuhl aus, in der Regel jedoch häufiger
  • Der Stuhl riecht sehr übel
  • Das Kind zeigt Krankheitssymptome auf wie Fieber, schlechter Allgemeinzustand, Erbrechen
  • Das Kind mag nicht gestillt werden
  • Bei echtem Durchfall muss unbedingt ein Kinderarzt aufgesucht werden. Durch die hohen Flüssigkeitsverluste droht Austrocknung.

Webseiten und Quellen:

http://www.stillgruppen.de/stuhlgang-und-urin-stillen-baby

https://www.familie.de/baby/stuhlgang-beim-baby-10-farben-und-was-sie-besagen/

ANZEIGEN (beinhalten eine Affiliate-Link)

Baby Stoffwindeln, Exqline wiederverwendbare waschbare Taschewindel, 6 Einstellbare Windeln + 6 Einlagen für die meisten Babys und Kleinkinder 3-15 kg

Set aus 6 wiederverwendbaren Windeln – Waschbare Stoffwindeln + 6 Windeleinlagen aus Bambus + 1 Rolle mit 100 abwaschbaren Windeltüchern + Feuchttasche – Mehrwegwindeln – 100% Oköverträgliche Windeln

ANZEIGE

ANZEIGE