Muttermilch – Ein einzigartiger Supercocktail ideal angepasst auf Dein Baby

Wie Deine Brust Milch produziert

Während der Schwangerschaft sind die ersten Veränderungen der Brust fühlbar und sichtbar. Bereits in den ersten Wochen der Schwangerschaft wird die Brust etwas größer und schwerer. Bis zum 5. Monat wird der Warzenhof größer und dunkler. Die Brustwarzen werden druckempfindlich und die Venen in der Brust können aufgrund der verstärkten Durchblutung durch die Haut treten.

Die Hormone Östrogen, Progesteron und Prolaktin fördern die Ausreifung des Brustdrüsengewebes, in dem Milchgänge und Milchbläschen heran wachsen.

Das Baby hat ebenfalls Einfluss auf die Milchbildung, da es die Bildung der milchfördernden Hormone stimuliert.

Egal wie groß die Brust ist, die Milchbildung im Milchdrüsengewebe findet statt.

Eine kleine Menge der Vormilch, das Kolostrum, wird während des 5. Schwangerschaftsmonats gebildet.

Das Hormon Progesteron verhindert mit anderen milchhemmenden Faktoren die Milchbildung, solange die Plazenta sich im Körper der Frau befindet.

Die reife Muttermilch setzt ein, wenn nach der Geburt die Plazenta ausgestoßen wird und die Schwangerschaftshormone nicht mehr produziert werden. Nun steigt der Spiegel der milchfördernden Hormone wie Prolaktin und Oxytocin. Der enge Körperkontakt beim Stillen stimuliert zudem auch die wichtigen Milchhormone zusätzlich. Oxytocin sorgt dafür, dass der Milchspendereflex ausgelöst wird und Milch fließt, auch gleichzeitig an der Brust, an der das Baby nicht saugt. Außerdem sorgt es, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht und als Nachwehe verspürt wird.

Ein häufiges und langes Stillen ohne Zeitplan stoppt die milchhemmenden Faktoren im Körper.

Am Ende der Schwangerschaft ist die Brust um zwei Körbchengrößen gewachsen.

Saugt das Neugeborene an der Brust werden die Nervenenden in Brustwarze und Warzenhof gereizt. Je öfter das Kind angelegt wird, desto mehr wird die Bildung des Hormons Prolaktin angeregt, welches mit anderen Hormonen die Alveolen (Milchbläschen) zur Milchsekretion anregen. Die Milch läuft in die Milchgänge zu den “Milchseen”, den Vorratsreservoirs, die sich dehnen und für den Notfall mehr Milch fassen.

Nach 3 bis 4 Tage nach der Geburt tritt der Milcheinschuss ein. Die Brust schwillt an, spannt, wird heiß, da nun größere Mengen an Muttermilch gebildet werden. Das Erfassen der Brustwarze durch die angeschwollene Brust kann kurzfristig erschwerend sein. Wichtig ist es jetzt, nachdem die Milch einschießt, dass das Baby häufig angelegt wird, um einen Milchstau zu verhindern.

Die Schmerzen durch die unangenehmen Spannungsgefühle in den Brüsten können durch Quarkwickel gekühlt werden.

In der Regel trinkt ein Baby während des Stillens nicht die gesamte Brust leer. Etwa 20% der Milchmenge verbleiben als Vorrat. Mit den Wachstumsschüben des Babys nach einer Woche, nach sechs und zwölf Wochen ist die Nachfrage größer als das Angebot und das Baby entleert die gesamte Brust. Daraufhin produziert der Körper neben der üblichen Menge 20% der Milchmenge mehr.

Wie löse ich den Milchflussreflex aus?

Die erste Milch, die beim Saugen die Brust verlässt, ist die wässrige und fettarme Vordermilch, die den Durst des Kindes stillt.

Beim Saugreflex des Babys wird die Brustwarze stimuliert, was zur Ausschüttung des Hormons Oxytozin führt. Oxytozin löst den Milchflussreflex aus, in dem es die Milchbläschen dazu veranlasst sich zusammen zu ziehen. Die Milch wird durch die Milchgänge in die Reservoirs gepumpt und kann sogar in einem plötzlichen und spritzenden Strahl die Brustwarze verlassen. Nach der durststillenden Vordermilch geht die Milch in die sättigende Variante, die Hintermilch, mit einem höheren Fett- und Kalorienanteil über.

Wird das Kind danach an der zweiten Brust angelegt, hat sich die Vorder- und Hintermilch zu einem Nachtisch vermischt. Wichtig ist es, dass Babys lang genug die Gelegenheit haben an der Brust zu saugen, sonst wird der Milchflussreflex nicht ausgelöst. Ohne Milchflussreflex bekommt das Baby nur die kalorienarme Vordermilch und die nahrhafte Hintermilch verbleibt in der Brust.

Typische Anzeichen, dass das Baby zu wenig oder keine Hintermilch bekommt, ist ein grünlicher dünnflüssiger Stuhl. Ein weiterer Hinweis ist, dass das Baby nicht wöchentlich zunimmt. Es gedeiht schlechter und ist unruhiger an der Brust.

Auch die psychische Verfassung der Mutter hat einen großen Einfluss auf das Einsetzen des Milchspendereflexes. Leidet die Mutter unter Stress, Angst, Unsicherheit, Schamgefühlen oder hat Schmerzen, so wird die Ausschüttung des Liebeshormons Oxytozin gehemmt. Fehlt Oxytozin können sich die Milchbläschen nicht zusammen ziehen und die Hintzermilch gelangt nicht über die Milchgänge zu den Milchseen. Ohne Oxytozin-Freisetzung bleibt der Milchspendereflex aus.

Der Milchflussreflex kann auch durch unvorteilhafte Kommentare betreffend des Stillens von Betreuungspersonal oder Personen, die die Mutter kennt, unterdrückt werden. “Das Kind wird doch nicht satt” oder “mach es Dir doch selbst nicht so schwer” sind einige Beispiele.

Der Stoffwechsel eines Babys ist noch gar nicht auf größere Milchmengen ausgelegt. Daher ist es sinnvoll, dass am Anfang nur wenig Milch fließt, aber dafür in einer sehr hohen Konzentration an Abwehrstoffen und einer speziell kombinierten Nährstoffzusammensetzung.

Die Einstellung gegenüber des Stillens von Außenstehenden Personen haben großen Einfluss auf den erfolgreichen Start einer gelungenen Stillzeit. Erfährt die Mutter zweifelnde Kommentare, schlecht gemeinte Ratschläge und kaum Unterstützung, wird sie stark verunsichert, schürt Ängste und erlangt zur Überzeugung, dass ihre Brust nicht genug Milch bilden kann. Hat der Lebenspartner eine negative Haltung zum Stillen kann die Mutter unbewusst diese Botschaft empfangen und der Milchflußreflex bleibt aus. Meistens sind dem Partner die gesundheitlichen und seelischen Vorteile des Stillens für das Kind nicht bekannt und er sieht die intensive körperliche Nähe und das Stillen mit zweideutigen Gefühlen. Das Gefühl einstecken zu müssen und, dass die Partnerin nicht mehr so starkes Bedürfnis hat Körpernähe mit ihrem Partner auszutauschen, kann den Partner belasten.

Der Milchspendereflex kann dann ausbleiben und das Baby bekommt kaum die fettreiche Hintermilch.

Wenn das Kind jedoch innerhalb von zwei Tagen sehr häufig angelegt wird, steigt die Milchmenge.

Wichtig ist es, als Mutter trotz allem gelassen zu sein. Trotz schwankenden Gefühlen gegenüber des Babys während der Zeit, in der Mutter und Kind sich gegenseitig kennen lernen, einfach die Ruhe bewahren und den Haushalt mal stehen lassen. Liebe und Bindung braucht Zeit, um zu wachsen. Und dann klappt Vieles wie von selbst.

Was sind die Folgen eines mangelhaft funktionierenden Milchflussreflexes?

Ist der Milchflussreflex in seiner Funktion beeinträchtigt, hat dies weitreichende Folgen für den weiteren Stillerfolg. Die durststillende Vormilch befindet sich in den Milchgängen und den Milchvorräten und macht ein Drittel der gesamten Milchmenge aus. An die zwei Drittel der fettreichen frisch gebildeten Hintermilch gelangt das Kind nicht. Die Hintermilch verbleibt in den Milchbläschen. Der Druck im Drüsengewebe steigt und schnürt die Milchgänge ab, so dass die Milchproduktion nachlässt. Die Brüste schwellen an, spannen und das Stillen ist nur noch mit Schmerzen verbunden. Es entstehen Verkrampfungen, die den Milchflussreflex hemmen und das Baby wird trotz einer vorhandenen Menge an Milch nicht satt.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Baby durch die pralle und harte Brust nicht genug vom Brustwarzenhof mit dem Mund fassen kann. Durch das Saugen nur an der Spitze der Brustwarze wird nicht der Milchflussreflex ausgelöst. Durch falsches Anlegen kann das Baby auch schlecht Luft kriegen, wird frustriert, da es seinen Hunger nicht stillen kann und nuckelt gierig an der Brustwarze, wodurch sich kleine Risse bilden können. In kleinen Rissen und Verletzungen können sich Keime ansiedeln, die eine infektiöse Brustentzündung auslösen können oder zu einem Abszess führen können.

Wie kannst Du den Milchflussreflex positiv beeinflussen?

Wichtig ist es als angehende Mutter über die Funktionen des eigenen Körpers in Bezug auf das Stillen informiert zu sein. Damit ist man bestenfalls gewappnet, nicht gleich in Panik zu geraten, wenn das Stillen nicht auf Anhieb funktioniert.

Die eigene positive Einstellung und die Zuversicht, dass das Stillen klappt, helfen über womöglichen zweideutigen Kommentare von Freundinnen oder Familienmitgliedern hinweg zu stehen. Auch sich mit dem Partner während der Schwangerschaft über das Stillen auszutauschen und ihn für die Vorteile zu sensibilisieren, tragen zum Stillerfolg bei.

In Großfamilien hatten Mütter Unterstützung von der eigenen Mutter und weiblichen Familienmitgliedern erfahren wie sie mit dem Kind umgehen. Besonders in der ersten Zeit nach der Geburt fühlte sich die junge Mutter besonders umsorgt und gab die Sicherheit und Geborgenheit an ihr Kind weiter. Heutzutage fühlen sich Mütter oft allein gelassen, mit dem Baby hilflos und haben Schwierigkeiten eine Beziehung zu dem Kind aufzubauen. In anderen Ländern ist es üblich, dass eine Doula (Dienerin) der jungen Mutter nach der Geburt beisteht, damit die Mutter sich voll und ganz der Fürsorge und Liebe zu ihrem Kind widmen kann.

Der Besuch von Stillgruppen auch schon während der Schwangerschaft, kann innere Blockaden und Unsicherheiten lösen. Hier kann die junge Mutter den natürlichen Umgang der erfahrenen Müttern beim Stillen ihres Babys beobachten, Fragen stellen und Selbstvertrauen gewinnen.

Sollten Stillprobleme eintreten, kann dem Milchflussreflex nachgeholfen werden. Kreisende Massagen angefangen am Brustansatz zur Brustwarze zu Beginn des Stillens lockern das Drüsengewebe und verringern den Druck auf die Milchgänge.

Auch Wärme verhilft, dass der Milchflussreflex schneller einsetzt und verlässlicher funktioniert. Dazu am besten ein warmes Tuch auf die Brust legen.

Wie die Brust auf das Stillen vorbereitet wird

Viele Frauen entscheiden sich während der Schwangerschaft dafür zu stillen. Insbesondere beim ersten Kind ist es ratsam sich mit dem Stillen zu befassen, falls nach der Geburt erste Stillprobleme eintreten sollten. Die Chance gewisse Stillhürden zu überwinden, steigt, wenn die Mutter sich mit dem Stillen zuvor befasst hat.

Während der Schwangerschaft beginnt die Brust sich zu verändern. Die Brüste werden größer, spannen und die Brustwarzen werden dunkler und empfindlicher. Die Adern treten durch die Haut hervor, zusätzliches Brustdrüsengewebe bildet sich und ab Mitte der Schwangerschaft wäre die Brust bereit ein Baby zu stillen.

Viele Frauen wissen nicht, dass sie während der Schwangerschaft ihre Brust auf das Stillen vorbereiten können. Diese körperliche Vorbereitung ist nicht zwingend notwendig, da viele Frauen auch ohne diese Vorbereitung eine erfolgreiche Stillzeit haben. Unabhängig davon sind das richtige Anlegen des Babys an der Brust und die eigene Still-Überzeugung ausschlaggebender für den Stillerfolg.

Frauen, die eher selten einen BH tragen, haben widerstandsfähigere Brustwarzen. Bei normalen Bewegungen reiben die Brustwarzen an die Kleidung und machen sie weniger empfindlich, insbesondere bei Saugbewegungen durch das Baby.

Der Körper sorgt dafür, dass die Brustwarzen geschmeidig bleiben. Hierzu sondern während der Stillzeit die pickelartigen Drüsen auf dem Warzenhof eine ölige Flüssigkeit aus, damit der Warzenhof nicht austrocknet. Das Einseifen der Brustwarzen beim Duschen sollte besser vermieden werden. Bestenfalls mit klarem Wasser die Brust abspülen, reicht aus. Das Abbrausen der Brust mit kaltem Wasser fördert die Durchblutung und härtet die Brustwarze ab.

Massagen mit einem natürlichen Öl und kreisrunden Bewegungen entlang und um die Brust herum, machen Dich aufmerksam auf die Veränderungen Deiner Brust. Außerdem entwickelst Du ein neues Körperbewusstsein und eine besondere Nähe und Beziehung zu Deiner Brust, die in den nächsten Monaten Deinem Ungeborenes sättigende Nahrung zur Verfügung stellen wird.

Während der Schwangerschaft unterdrücken Schwangerschaftshormone die Milchbildung. Erst, wenn nach der Geburt die Plazenta ausgestoßen wird, ist dies für den Körper das Signal größere Mengen Milch zu produzieren. Mit dem Saugen des Babys an der Brust, beginnt die eigentliche Stillzeit.

Webseiten:

https://www.netdoktor.de/baby-kleinkind/milchbildung-anregen/

https://www.frauenaerzte-im-netz.de/schwangerschaft-geburt/stillen/brustentwicklung-muttermilch/