Milchzucker in der Muttermilch

Verursacht nächtliches Stillen Karies beim Baby?

Karies gehört heutzutage zu den häufigsten Infektionskrankheiten und betrifft alle Altersgruppen. Auch vor den Kleinsten macht Karies keinen Halt.

Mit dem Durchbruch des ersten Zahnes werden manche damit verunsichert, dass in der Muttermilch ein hoher Milchzuckergehalt enthalten ist, der den Zähnen des Stillkindes schaden könnte. Insbesondere während des nächtlichen Stillens gelangen die Zähne mit der Muttermilch in Kontakt und der Milchzucker könnte negativen Einfluss auf die Zähne haben.

Ab dem ersten Zahn wird daher empfohlen die Zähnchen des Babys zu putzen. Nicht selten resultiert ein Kampf zwischen Eltern und Baby beim täglichen Zähneputzen. Eltern sind dann sehr gefragt mit Ablenkungsmanövern sehr kreativ zu werden, um das Kind zum Öffnen seines Mundes zu bewegen. Auf den Eltern lastet ein Druck, da sie sich gesunde Zähne für ihre Kinder wünschen und den Empfehlungen folgen, aber es will nicht so recht mit dem Zähneputzen klappen.

Verursacht Muttermilch nun wirklich Karies im Babyalter oder welche Faktoren spielen bei der Entstehung von Karies ebenfalls eine Rolle?

Was sind die wahren Gründe für die Entstehung von Karies?

Ob Karies am Zahn entsteht, hängt neben der persönlichen Veranlagung auch von der Zusammensetzung der Mundflora ab. Im Zahnbelag (Plaque) der Mundhöhle leben bestimmte Bakterien. Insbesondere Streptococcus mutans ist der Protagonist unter den Bakterien und hauptverantwortlich für die Kariesentwicklung. Fast in jeder Mundhöhle vorhanden, produziert dieser beim Verstoffwechseln von kurzkettigen Kohlenhydraten wiederum Säuren. Das Bakterium ernährt sich nämlich von Zucker und produziert als Endprodukt Milchsäure. Diese Säure lässt den pH-Wert im Mund sinken und greift den Zahnschmelz an. Mineralien aus dem Zahnschmelz werden gelöst und führen zu Löchern in den Zähnen.

Bei den Makronährstoffen werden zwischen kurz- und langkettigen Kohlenhydraten unterschieden. Kurzkettige Kohlenhydrate haben weniger als 10 aneinanderhängende Moleküle und werden in Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzucker unterschieden. Zu diesen zählen Milchzucker, Kristallzucker, Trauben- und Fruchtzucker sowie Raffinose (in Zuckerrohr und Hülsenfrüchten). Neben der Eigenschaft süß zu schmecken, lösen sich kurzkettige Kohlenhydrate im Wasser oder Speichel leicht auf.

Langkettige Kohlenhydrate werden als Polysaccharide bezeichnet und sind wasserunlöslicher. Sie schmecken geschmacksneutraler, zu denen Reis, Kartoffeln und Getreide zählen.

Um die Entstehung von Karies zu verstehen, muss man sich den Prozess der Demineralisation genauer anschauen. Der Zahnschmelz besteht überwiegend aus Calcium und Phosphat, dem sog. Hydroxylapatit. Bewegt sich das Milieu im Mund im leicht sauren bis basischen Bereich (pH-Wert 6,5 – 7) bleibt das Hydroxylapatit stabil. Verändert sich das Mundmilieu mehr in den sauren Bereich unter einen pH-Wert von 5,5 beginnt der Prozess der Demineralisation, d.h unter Einfluss der saureren Umgebung lösen sich die Mineralien aus dem Zahnschmelz.

Ändert sich der pH-Wert ins basische, können die gelösten Mineralien aus dem Zahnschmelz nun durch Mineralien aus dem Speichel in den Zahnschmelz eingelagert werden. Dieser Prozess beschreibt die Remineralisation. Solange Demineralisation und Remineralisation im Gleichgewicht stehen, sind keine negativen Auswirkungen der Zähne zu erwarten.

Karies kann nur entstehen, wenn der Materialverlust des Zahnschmelzes (Demineralisation) größer ist als die Materialneubildung (Remineralisation). Karies entsteht nicht innerhalb weniger Tage, sondern braucht Monate oder gar Jahre. Außerdem spielt dabei der Zahnbelag eine Rolle, der den Zahnschmelz bedeckt, so dass Mineralien aus dem basischen Speichel nicht mehr die Zähne für eine Remineralisation berühren können.

Neben den Faktoren Zeit und Zahnhygiene spielen außerdem die Häufigkeit der Zuckerverzehrs ebenfalls eine Rolle. Bei höherem Zuckerkonsum haben die Bakterien, die die zahnschädigenden Säuren produzieren, öfters die Gelegenheit auf die Zähne einzuwirken. Somit ist der Prozess der Demineralisation länger als der Remineralisation.

Milchzucker in Form von Laktose ist ein Zweifachzucker und zählt somit zu den kurzkettigen Kohlenhydraten, also den Kohlenhydraten, die beim Verstoffwechseln von Bakterien Säuren produzieren.

Welche Vorteile hat das Stillen für die Zahngesundheit des Babys?

Muttermilch enthält pro 100 Gramm Muttermilch 7 Gramm Laktose. Außerdem wird Muttermilch über die Dauer der Stillzeit über einen langen Zeitraum mehrmals am Tag und in der Nacht eingenommen, was vermuten lässt, dass Muttermilch kariesfördernd wirkt.

Muttermilch als Wunderwerk der Natur enthält jedoch auch Substanzen, die der Entstehung von Karies positiv entgegen wirken. Das Enzym Lysozym wehrt Bakterien ab, Antikörper wie Immunglobine (igA und IgG) wirken gegen Bakterien wie Streptococcus mutans und schützen somit die Zähne. Das Eiweiß Lactoferrin in der Muttermilch entzieht Bakterien ihr lebenswichtiges Eisen. Muttermilch enthält insofern keine Kariesbakterien.

Milchzucker (Laktose) ist ein Zweifachzucker und im Gegensatz zu Haushalts- und Fruchtzucker (Einfachzucker) schwerer aufzuspalten und nicht gut zu verwerten für Bakterien.

Die Laktose aus der Muttermilch soll kaum von Bakterien im Mund verstoffwechselt werden. Erst im Magen-Darm-Trakt wird die Laktose verstoffwechselt.

Des Weiteren besitzt Muttermilch einen basischen pH-Wert, d.h. allein die Anwesenheit von Muttermilch kann den Zahn nicht angreifen. Außerdem sind in der Muttermilch zahlreiche Mineralstoffe enthalten, die nicht nur zum Aufbau und Wachstum des Körpers dienen, sondern auch zum Aufbau von gesunden und starken Zähnen. Calcium und Phosphor befinden sich in einer idealen Zusammensetzung in der Muttermilch. Stillen ist eher ein Schutz nicht nur vor Karies, sondern auch vor anderen Zahn- und Gebissproblemen.

Stillen fördert nämlich die Gebissentwicklung und die Ausbildung der Kiefermuskulatur.

Die Kaumuskeln werden beim Stillen durch das aktive, lange und häufige Saugen an der Brust optimal trainiert und stärker beansprucht.

Die Brust passt sich der kindlich wachsenden Anatomie des Mundes und des Kieferknochenwachstums stets an. Bei keiner anderen Fütterungsmethode oder gar einem Beruhigungssauger kann so ein perfektes Zusammenspiel der einzelnen Muskelgruppen in der Mundhöhle erreicht werden. Die Bewegungen von Unterkiefer, Zunge und Wangenmuskulatur haben beim Stillen ein perfektes Zusammenspiel. Ein harmonisches Schluckmuster wird ebenfalls begünstigt.

Stillen ist insofern ein optimales Trainingsprogramm für die Ausbildung eines gesunden Kiefers.

Des Weiteren schützt Stillen vor Zahnfehlstellungen durch falsche Ersatzgewohnheiten des Kindes wie am Daumenlutschen, Wangensaugen, Lippenbeißen oder Dauernuckeln an Fläschchen und Schnullern. Das Baby stillt sein Saugbedürfnis an der Brust im großen Maße, so dass es keine fehlerhaften und schädlichen Neigungen für sein Grundbedürfnis entwickelt.

Eine kieferorthopädische Behandlung ist bei gestillten Kindern viel seltener, da falsche Schluckmuster sich beim Stillen gar nicht entwickeln können. Durch den Kieferorthopäden ist sodann eine Therapie der Muskelfunktion von Atmen, Saugen, Kauen und Schlucken erforderlich.

Das Risiko für Zahnfehlstellungen und eine Gebissregulierung ist viel seltener bei gestillten Kindern der Fall als bei nicht gestillten und nur kurz gestillten Kindern.

Außerdem wird durch das Stillen die Sprachentwicklung gefördert, was sich auch in selteneren logopädischen Behandlungen wieder spiegelt. Denn Stillen trainiert den Lippenschluss. Dieser ist hat eine wichtige Bedeutung für die Sprach- und Kieferbildung. Auch die Nasenatmung wird davon profitiert.

Warum nächtliches Stillen KEIN Karies verursacht

Die ersten Zähne von Kindern heißen nicht umsonst Milchzähne. Der Name deutet darauf hin, dass das Kind trotz seiner Beiß- und Kauhilfen in Form von Zähnen weiterhin natürlicherweise Milch trinkt. Es entspricht seinem natürlichen Bedürfnis auch in der Nacht gestillt zu werden. Die Natur hat es so vorgesehen, daher stellt Laktose in der Muttermilch kein Problem für die Gesundheit der Zähne dar. Außerdem gelangt Muttermilch aufgrund der Saugtechnik des Babys direkt in den Rachen ohne die Zähne zu berühren. Die Brustwarze ragt im Vergleich zum Flaschensauger weiter hinten in den Rachenraum hinein. Somit stellt nächtliches Stillen kein Risiko für die frühkindliche Kariesentstehung dar.

Im Gegensatz dazu ist die Kontaktzeit der Milch mit den kindlichen Zähnen bei Flaschenernährung deutlich länger.

Auch die Sorge um das nächtliche Stillen ist unbegründet. Das Kind muss aktiv saugen, um an die Muttermilch zu gelangen. Schläft es dabei ein, lässt es die Brust los oder verliert sie im Schlaf. Ein Dauernuckeln wie es bei Saugern oder Flaschen mit gesüßtem Inhalt mit passivem Tröpfeln in den Mund der Fall ist, ist beim Stillen definitiv auszuschließen. Kinder, die sich selbst mit einem Nuckelfläschchen beruhigen dürfen, sind gefährdeter Zahnkaries zu entwickeln. Zuckerhaltige Getränke wie Säuglingsmilch, gesüßter Tee oder Fruchtsäfte, die zur Beruhigung in den Schlaf genuckelt werden dürfen, sind die wahren Übeltäter, die die Zähne stets umspülen. Die zuckerhaltigen Flüssigkeiten bleiben auch nach dem Einschlafen an den Zähnen haften. Industrielle Säuglingsmilch ist zudem mehr kariogen als Muttermilch.

Das ständige kurzzeitige Trinken an Nuckelflaschen mit süßem Inhalt sorgt dafür, dass die Zähne permanent mit Zucker umspült werden. Der Nährboden für eine Ausbreitung von Kariesbakterien ist somit geschaffen. Dies wird als das Nursing Bottle Syndrom bezeichnet.

Hierbei sind die Frontzähne durch Karies komplett abgefault und gräulich-schwarz verfärbt.

Festzuhalten ist, dass gestillte Kinder kein größeres Risiko haben einen deutlich höheren Kariesbefall zu entwickeln als nicht gestillte Kinder, aber dafür von den vielen Vorteilen der Muttermilch auch für ihre Zahngesundheit profitieren.

Im Endeffekt zeigen randomisierte Studien, dass Säuglinge, die gestillt wurden, seltener an Karies erkranken als nicht gestillte Kinder. Die ersten negativen Auswirkungen wären erst nach 24 Monaten in Form von Karies sichtbar.

Woran erkenne ich Karies im Frühstadium?

Karies beginnt durch Zahnschmelzveränderungen als weiße und kreideartige Veränderung am Zahnfleischrand. Diese Initialläsion ist eine Demineralisierung des Zahnschmelzes.

Bei Entdeckung von solchen weißlich-kreideartigen Veränderungen ist es sinnvoll ab solch einem Stadium bereits den Zahnarzt aufzusuchen. Des Öfteren kann die Entwicklung von Karies noch gestoppt werden.

Frühkindliche Karies entwickelt sich meistens an den oberen Schneidezähnen, aber auch die Backenzähne können betroffen sein.

Weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Karies

Häufiges und nächtliches Stillen sowie Langzeitstillen lässt sich mit gesunde Zähnen vereinbaren, wenn einige Regeln beachtet werden. Die Entstehung von Karies ist eine Kombination aus mehreren Risikofaktoren, nicht die Ursache des Stillens allein. Stillen erhöht nur das Kariesrisiko, wenn die anderen Risikofaktoren nicht beachtet werden.

Werden die beeinflussbaren Risikofaktoren nämlich beherrscht, führt Stillen sowie nächtliches Stillen und Langzeitstillen nicht zu der Entstehung von Karies.

Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Infektion des Kindes mit kariogenen Bakterien  
  • Erhöhter Zuckerkonsum
  • Ständiges Trinken von gesüßten Tees oder Säften
  • Mangelnde Zahnreinigung
  • Schlechte tägliche Entfernung von Plaque (Biofilm), ansonsten verhärtet sich der Biofilm
  • Der Nichtgebrauch von Zahnseide, da sich meistens in den Zahnzwischenräumen Karies entwickeln kann
  • Keine oder seltene Zahnarztbesuche
  • Zahnschmelzdefekte bzw. erbliche Vorbelastung für wenig widerstandsfähige Zähne
  • Zusammensetzung des Speichels spielt eine Rolle
  • Bereits in der Schwangerschaft können Zahnschmelzdefekte durch Fieber, Antibiotikabehandlung oder Mangelernährung angelegt werden

Wie vermeide ich die Ansteckung von Karies bei meinem Babys?

Die Hauptursache für Karies ist die Besiedlung des Mundraums mit kariogenen Bakterien wie Streptococcus mutans, zuckerhaltige Nahrungsmittel und mangelnde Zahnhygiene.

Das Ziel sollte eine Vermeidung der Besiedlung mit Kariesbakterien sein und bei einer Besiedlung, die man ja nicht immer ausschließen kann diese im Zaun zu halten.

Sind Kariesbakterien im Mundraum der Mutter vorhanden, kann sie Überträgerin der Bakterien an ihr Kind sein. Auch, Väter, ältere Geschwister und weitere Bezugspersonen wie Großeltern können Kariesbakterien aus ihrem Mundraum auf das Baby übertragen.

Übertragungswege sind das Ablecken des Schnullers oder des Löffels, Küsschen auf den Mund, das Auspusten heißer Nahrung und durch gemeinsam benutztes Besteck oder Gläser.

Doch der Kontakt über die Speichelinfektion bedeutet nicht sofort, dass das Kind Karies ausbilden muss. Karies entsteht dann, wenn wir die Kariesbakterien mit geeigneter, also zuckerhaltiger Nahrung über einen längeren Zeitraum füttern und dabei eine ungenügende Mundhygiene pflegen.

Haben die Angehörigen, insbesondere die Mutter kariesfreie Zähne, halten den Zuckerkonsum im Zaun, putzen ein bis drei Mal am Tag ihre Zähne und reinigen die Zwischenräume mit Zahnseide sinkt das Risiko für das Kind ebenfalls Kariesbakterien durch Speichelkontakt von Angehörigen übertragen zu bekommen.

Grundlagen der Kariesprophylaxe bei Kindern: Eine gesunde
Zahnhygiene ab dem Babyalter

Mit dem Durchbruch des ersten Zahnes beginnt die Zahnhygiene für das Baby bestenfalls täglich 2 Mal am Tag, jeweils morgens und abends. Eine maximal erbsengroße Menge an Zahnpasta reicht aus. Bei älteren Kinder, die selbst ihre eigenen Erfahrungen mit der Zahnpflege machen möchten, sollten die Eltern danach stets jeden Tag nachputzen.

Die Zähne werden nach der KAI-Methode (zuerst Kau-, dann Außen- und zum Schluss die Innenflächen) geputzt.

Zur Kariesprophylaxe wird das erste Zähnchen mit einer weichen Zahnbürste und etwas Zahnpasta geputzt.

Der Grundstein für eine zuckerarme Ernährung – Achte auf diese Zuckerfallen

Der Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmittel und Getränken sollte stark eingeschränkt werden. Wenn sie mal angeboten werden, dann direkt im Anschluss nach den Mahlzeiten und nicht zwischen den Mahlzeiten, damit die Zähne Zeit haben für die Remineralisation. Zu den zuckerhaltigen Getränken gehören auch Fruchtsäfte, die möglichst abends nicht mehr getrunken werden sollten. Der beste Durstlöscher ist Wasser und Babys und Kleinkinder löschen ihren Durst zusätzlich an der Brust.

Zu einer gesunden Ernährungsweise zählen frisches Obst und Gemüse und die starke Reduzierung von Zucker in jeglicher Form. Leider lauert der Zucker inzwischen fast überall und verbirgt sich hinter 70 Bezeichnungen, so dass auch nach dem Studieren der Inhaltsstoffe eines Produkts nicht immer der Zucker gefunden wird. In den Regalen der Supermärkte enthalten Schätzungen zufolge 80% der Lebensmittel zuckerhaltige Zusätze.

Zuckerhaltiges auf der Zutatenliste erkennt man an der Endung “ose” wie Saccharose, Laktose, Fruktose, Glucose, Dextrose usw. Auch jegliche Art von Sirups und Dicksäften zählen zu den Zuckersorten, die die Zähne schädigen. Birnendicksaft, Agavendicksaft, Apfeldicksaft und Malzsirup haben einen hochkonzentrierten Zuckergehalt. Magermilch- sowie Süssmolkepulver sind ebenfalls schädlich für Zähne. Selbst Honig hat einen hohen Zuckeranteil und kann die Zähne angreifen.

Auch vor dem Zusatz “ohne Kristallzucker” oder “Ohne Zusatz von Zucker” auf Verpackungen kann man nicht vertrauen, denn häufig wird eine andere Zuckersorte ins Produkt beigemengt. Selbst Kindertees oder Kindernahrungsmittel in Form von Fertigprodukten enthalten trotz “ohne Zucker” Maltodextrin. Innerhalb von weniger Sekunden wird Maltodextrin im Mund zu Zucker abgebaut und führt zu Karies.

Bestimmte Lebensmittel, die vermeintlich gesund sind, enthalten hohe Zuckermengen. Zu diesen gehören fertige Smoothies, Fruchtsäfte, Ketchup, Frühstückscerealien, Joghurts und Puddings.

Die beste Kontrolle der Speisen ist das eigenständige Kochen. Somit wird größtmöglich  auf Fertigprodukte verzichtet und Zuckerfallen vermieden. Auch für zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten für unterwegs wie Müsliriegel, Fertigwaffeln und Süßigkeiten könnten Alternativen gefunden werden. Ein Joghurt kann selbst aus den Rohzutaten Naturjoghurt und frischen Früchten schnell und einfach zubereitet werden.

Nach einer zuckerreichen Speise ist es am besten danach die Zähne mit Wasser zu spülen oder bestenfalls die Zähne mit den Eltern zu putzen.

Auch, wenn ein komplett zuckerfreier Lebensweg unmöglich scheint, muss durch die richtige Zahnhygiene nicht konsequent auf gelegentliche Zuckerfallen verzichtet werden. Auf bestimmte Dinge werden auch Eltern keinen Einfluss haben, wenn z.B. im Kindergarten ein Kindergeburtstag gefeiert wird und Süßigkeiten an die Kinder verteilt werden, es zum Nachtisch im Kindergarten einen Pfannkuchen mit Marmelade oder einen Joghurt gibt.

Auch viele Grundnahrungsmittel enthalten natürlichen Zucker wie Obst, Gemüse und Milch. Viele stärkehaltige Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Reis, Kartoffeln und Brot werden bereits im Mund durch Speichelenzyme in Zucker abgespalten.

Um das Dauernuckeln an Trinkflaschen zu vermeiden, können Babys ab dem ersten Lebensjahr aus einem Becher oder einer Tasse trinken.

Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt nach dem Durchbruch der Zähne sowie Vorsorgeuntersuchungen, jeweils halbjährlich gehören zur gesunden Zahnpflege dazu.

Mein Kind hat frühkindliche Karies. Muss ich jetzt abstillen?

Hat das Kind bereits Karies entwickelt, muss nicht generell den Empfehlungen des sofortigen Abstillens gefolgt werden. Auch das Einreden eines schlechten Gewissens und Schuldzuweisungen von Ärzten, dass das Stillen Schuld an Karies sei, entspricht nicht der Wahrheit. Ansonsten müssten ja alle (Langzeit-)Stillkinder kariöse Zähne haben, was nicht der Fall ist. Stillkinder haben nämlich nicht häufiger Karies als kurz oder nicht gestillte Kinder.

Kinder mussten vor Jahrtausenden lange gestillt werden, sonst hätten sie nicht überlebt. Karies existiert kürzer als die Menschheitsgeschichte, daher kann man schlussfolgern, dass Stillen nicht die Ursache von Karies ist.

Unter den Eskimos ist es üblich die Kinder teilweise bis zum Alter von drei Jahren und auch nachts zu stillen. Unter den Kindern gibt es ein extrem niedriges Vorkommen von Karies. Auch der Fund von vielen kariesfreien Schädeln, die ein Alter vor Christus datieren, zeigt, dass es keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Stillen und Karies geben kann.

Es gibt Kinderzähne, die NICHT wegen des Stillens frühzeitig Karies entwickeln, sondern trotz des Stillens.

Trotz einer guten Zahnpflege und einer Einschränkung des Zuckerkonsums kann ein Kind Karies entwickeln. Es gibt auch wenig beeinflussbare Faktoren, die eine Kariesentstehung fördern. Zahnschmeldefekte können bereits in der Schwangerschaft angelegt werden. Eine Mangelernährung der Mutter oder eine fieberhafte Erkrankung der Mutter mit anschließender Antibiotikabehandlung kann spätere Zahnschmelzdefekte bei Kindern hervorrufen.

Stillen ist nicht der Sündenbock für die Entstehung von Karies. Entspricht es noch dem natürlichen Bedürfnis des Kindes weiterhin gestillt zu werden, überwiegen die Vorteile des Stillens auch über das zweite Lebensjahr hinaus. Eine Behandlung des erkrankten Zahnes durch den Zahnarzt, eine sorgfältigere und häufigere Zahnhygiene und das gezielte Weglassen von zuckerhaltigen Lebensmitteln sind einige sinnvolle Lösungen, um das Kariesrisiko zu senken.

Insbesondere älteren Stillkindern über zwei Jahren kann man ggfs. erklären, dass nachts nicht mehr gestillt werden kann. Das nächtliche Stillen kann dann auch auf den Morgen verschoben werden.

Viel wichtiger, als auch ältere Kinder nachts abzustillen, ist es besonderes Augenmerk auf die Zahnpflege der Kinder zu setzen. Zweimal täglich mit einer manuellen oder auch schon elektrischen Zahnbürste sowie auch ein Blick in die Zwischenräume mit Zahnseide verhindern ein Fortschreiten der Karies.

Seinem Alter entsprechend soll das Kind lernen seine Zähne alleine richtig zu putzen. Zahnärzte empfehlen, dass Eltern bis zu einem Alter von acht bis neun Jahren nachputzen.

Milchzähne dienen als Platzhalter für die bleibenden Zähne und sorgen dafür, dass sie an der für sie vorgesehenen Stelle auch durchbrechen. Milchzähne sind für die korrekte Zahnentwicklung unermesslich, denn sie haben die Aufgabe Schiefstellungen und somit fehlerhafte Bisspositionen zu verhindern.

Webseiten und Quellen

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