Vom Milchstau zur Brustentzündung – Wenn sich die Brust beim Stillen entzündet

Was sind die Ursachen für Bläschen auf der Brustwarze?

Ein oder mehrere Bläschen auf der Brust sind in der Regel harmlos. Bei Verdacht auf Herpesbläschen muss ein Arzt sich die Bläschen anschauen.

Die Bläschen entstehen als Folge eines Pfropfes aus eingedickter Milch und einem dünnen Häutchen. Der Pfropf blockiert den Milchausführungsgang, so dass sich die Milch in diesem winzigen Gang staut. Daraufhin wird ein weißes Bläschen sichtbar.

Wärme durch warme Kompressen vor dem Stillen führen zur Ausdehnung des Milchgangs, so dass Milch am Pfropf vorbei fließen kann. Das Häutchen dehnt sich durch Wärme ebenfalls aus und reißt beim Stillen ein. Nur sehr selten ist es notwendig, dass ein Arzt das Bläschen öffnen muss.

Was sind die möglichen Ursachen für eine Brustentzündung (Mastitis)?

Wenn der Zeitraum zwischen den Stillmahlzeiten zu lang ist, tritt eine Kette von Problemen ein, die angefangen beim Milchstau zur Brustentzündung und schlimmstenfalls zum eitrigen Abszess führen kann. Bei zu großen Abständen zwischen den Fütterungszeiten quillen die Brustdrüsen über und klemmen sich gegenseitig ab. Die Brüste schwellen beidseitig oder einseitig an. Ein Milchstau entsteht, der daran erkennbar ist, dass einzelne Bereiche der Brust oder auch die gesamte Brust hart wird und auf Druck schmerzempfindlich ist. Es tritt eine erhöhte Körpertemperatur von 38°C ein, obwohl die Brust kaum warm ist.

Tritt Fieber über 39° C ein gepaart mit Schüttelfrost, Erbrechen und Gliederschmerzen mit verstärkten Symptomen an der entzündeten Brust und die andere Brust ist ebenfalls heiß, gerötet und schmerzt bei Druck, kann es sich um eine bakterielle Infektion handeln.

Aber wie kommt es denn zu einer bakteriellen Infektion, die sich im gesamten Körper ausbreitet?

Gelangen nämlich bakterielle Keime über den Eingang der Milchdrüse, können sie sich in der angestauten Milch vermehren. Auch das Baby, dass die verkeimte Milch trinkt, kann erkranken und sollte ärztlich untersucht werden. Die meisten Keime werden allerdings von der Magensäure des Babys zersetzt.

Ist die Brustwarze wund, könnten Bakterien in Deinen Blutkreislauf gelangt sein und lösen im Körper die Infektion aus mit den typischen Krankheitssymptomen wie Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen.

Wird eine übervolle Brust vor einem womöglichen Milchstau leer getrunken, ist der unangenehme Zustand bereits behoben, bevor es zu einer Problemkette führt.

Ist ein Milchstau und anschließend eine Brustentzündung entstanden, kann sich ein Eiterherd an der verhärteten Stelle der Brust bilden. Ein Abszess ist eine mit Flüssigkeit gefüllte Höhle und lässt sich unter der Haut ertasten. Dieser muss chirurgisch geöffnet werden, damit der Eiter wieder abfließen kann und das Weiterstillen möglich ist. Damit es gar nicht so weit kommt, muss die Ursachenkette möglichst schnell durchbrochen werden.

Beim Milchstau sollte auf alle Fälle weiter gestillt werden, um die Brust zu entleeren. Auch bei einer Brustentzündung bis zur Entstehung eines Abszesses ist das Weiterstillen zu empfehlen. Die frühere Empfehlung abzustillen, entpuppte sich als eine längere Phase mit Infektionen und Schmerzen in der Brust.

Die beste Methode eine Brustentzündung zu heilen, ist Bettruhe, warme Kompressen vor dem Stillen, kalte Kompressen zwischen den Stillzeiten, Antibiotika und häufiges Stillen. Auf diese Weise heilt eine Brustentzündung innerhalb von drei Tagen ab. Sollte ein operativer Eingriff nötig sein, ist das Stillen weiter möglich, denn die Brust muss weiterhin geleert werden.

Das sind die möglichen Ursachen für eine Brustentzündung?

  • Der Anfang dieser langen Problemkette sind zu lange Abstände zwischen den Fütterungszeiten
  • Ein verzögerter Milchflussreflex kann zur Entstehung eines Milchstaus beitragen. Ein erfolgreicher Milchflussreflex hängt davon ab, dass das Kind mindestens 15 Minuten an einer Brust saugen konnte. Außerdem lässt sich der Milchflussreflex insbesondere in einem entspannten Zustand der Mutter auslösen. Stress, Schmerzen, Konflikte in der Beziehung, zwiespältige Gedanken und Gefühle in Bezug auf das Stillen haben einen negativen Effekt auf den Milchspendereflex.
  • Wird die Brust unabsichtlich durch Träger oder einschneidende Schulterriemen von Babytragetaschen, enge Kleidung um die Brust herum oder durch einen zu engen BH gedrückt, werden Milchdrüsen abgeklemmt. Die Milch kann nicht richtig fließen.
  • Ungünstige Stillposition des Babys kann auch zum Abklemmen der Milchgänge führen
  • Auch ein unbewusster Stoß gegen Brust kann innerlich zu Verletzungen führen
  • Zum Milchstau kann es auch kommen, wenn eine Milchdrüse an der Brustwarze mit eingetrockneter Milch verstopft ist
  • Milchgänge können auch verstopfen, wenn sie nicht vollständig entleert werden. Ein verstopfter Milchgang macht sich durch einen weichen erbsengroßen Knoten bemerkbar.
  • Ein Milchstau kann auch entstehen, wenn das Kind schlecht trinkt, da es beim Stillen schlecht durch die Nase atmen kann, wenn die Nase verstopft ist
  • Dein Immunsystem ist geschwächt durch eine wenig ausgewogene Ernährung, durch selbst gemachten Stress trotz Kind einen picobello Haushalt zu haben oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente
  • Deine Brustwarze ist verletzt oder entzündet und bietet ein Schlupfloch für Bakterien, die in die Milchdrüse gelangen
  • Stress und Überlastung der Mutter

Lösungsvorschläge zur Vermeidung einer Brustentzündung

  • Verschiedene Stillpositionen können den Milchstau wieder auflösen. Häufiges Stillen, insbesondere an der betroffenen Brust mit maximal 3 Stunden Abstand zwischen den Stillmahlzeiten. Pro Tag sollten es 8 bis 12 Stillmahlzeiten sein. Auch Brustmassagen unter der warmen Dusche helfen einen Milchstau zu lösen. Ein Wärmekissen vor dem Stillen auf die Brust gelegt, regt den Milchfluss an
  • Viel Stillen, Bettruhe und Wärme ist die wichtigste Therapie. Haushalt und Überlastung sein lassen
  • Biete Deinem Kind immer zuerst die gerötete, geschwollene und schmerzende Brust an, damit diese stets leer getrunken wird. Das Saugen des Kindes an der entzündeteten Brust ist die wirkungsvollste Methode die Milch aus den gestauten Drüsen zu entfernen
  • Damit die Brust sich nicht wieder schnell mit Milch füllt, stille Dein Kind am besten alle ein bis zwei Stunden an dieser Brust
  • Um die gehärteten Stellen in der Brust zu lösen, sollte das Baby so angelegt werden, dass der Unterkiefer des Babys an der Stelle ist, die gehärtet ist. Wenn die linke Brust an der linken Seite eine gehärtete Stelle hat, lege Dein Baby in der Football-Stillhaltung an die linke Brust an, damit der Unterkiefer des Babys links an die gehärtete Stelle kommt.
  • Durch zusätzliches Massieren kannst Du die Milch aus den gestauten Milchdrüsen ausstreichen
  • Das Wechselspiel zwischen Kälte und Wärme hilft ebenfalls. Zum Lindern der Schmerzen und zum Eindämmen der Entzündung lege weiche Kühlpacks oder nasskühle Kompressen auf die Brust. Quarkkompressen oder gekühlte Kohlblätter auf der Brust lindern ebenfalls die Entzündung. Eine warme Dusche, Kirschkernsäckchen oder ein feuchtwarmes Tuch auf die betroffene Brust gelegt, lässt die Gefäße erweitern. Die Milch kommt oft nur durch die Wärme ohne dem Saugen des Babys von allein zum fließen
  • Ein Kartoffelwickel aus warmen Pellkartoffeln in einem sauberen Küchentuch eingewickelt, haben auf die Brust eine entzündungshemmende Wirkung.
  • Bockshornkleesamen haben eine abschwellende, entzündungshemmende Wirkung und regen den Milchfluss an. Dazu gepulverte Bockshornkleesamen mit heißem Wasser zu einem Brei verrühren und als Umschlag auf der betroffenen Brust anwenden
  • Verzichte auf enge Kleidungsstücke, die in die Brust einschneiden
  • Durchleuchte Dein Seelenleben. Hast Du gemischte Gefühle, seelische Konflikte mit nahestehenden Personen und in Deinem Kopf führst Du immer dieselben Gespräche und Diskussionen mit den jeweiligen Personen, wobei Du Dich für Deine Entscheidung zu Stillen rechtfertigst?

Tritt nach einem Tag keine Besserung ein, sollte ein Arzt abklären, ob der Milchstau in eine Brustentzündung übergegangen ist und ggfs. ein Antibiotikum notwendig ist. Es gibt inzwischen stillverträgliche Präparate. Ein Abstillen ist nicht notwendig.